Goldrenette von Blenheim
Geschichte:
Wurde zu Beginn des vorigen Jahrhunderts zu Woodstock in Oxfordshire aufgefunden und erhielt seinen Namen von Blenheim, dem Landsitz des Herzogs von Marlborough. Um 1818 kam diese Sorte in den Handel. Heißt auch Blenheim Pepping.
Beschreibung:
Frucht groß bis sehr groß, misst über den Kelch und Stiel 235 Millimeter, plattrund bis abgestumpft-rundlich, meist sehr regelmäßig. Kelch weit offen, mit kurzen, breiten Blättchen, in einer weiten, schwach faltigen, schüsselförmigen Einsenkung. Stiel kurz, dick, Höhle flach, eng, roststrahlig. Schale glatt, glänzend, erst grünlich-, zur Reife goldgelb, sonnenseits gerötet und darin scharf abgesetzt gestreift. Feine Punkte und Rostanflüge finden sich auf jeder Frucht. Fleisch gelblichweiß, abknackend, später mürbe, saftreich, gewürzhaft, süßweinig. Kernhaus hohlachsig, weitkammerig, mit zahlreichen, rundlichen Samen.
Befruchtungsverhältnisse:
Schlechter Pollenbildner, mittelfrüh blühend.
Reife:
Ernte Mitte Oktober, darf nicht zu früh geerntet werden, genussreif von Ende November bis April, hält gut auf dem Lager und ist, weil fest im Fleische, gut versandfähig.
Eigenschaften des Baumes:
Dieser wächst in der Jugend stark, bildet eine breitgewölbte Krone mit abstehenden Ästen, hat eine dunkelgrüne, feste Belaubung, die für Pilze nicht empfänglich ist. Der Baum ist anspruchsvoll in Bezug auf Boden und Lage. Kräftiger Lehmboden und eine windgeschützte Lage sollen seine Standorte sein. Er gedeiht auf allen Unterlagen und eignet sich auch für alle Formen, trägt aber auf keiner besonders reich.
Eignung der Frucht:
Sie zählt zu den allerwertvollsten Tafeläpfeln und ist auch Marktsorte allerersten Ranges, ihr würziger Geschmack besticht jeden Obstesser. Ebenso wertvoll für den Eigenbedarf, deshalb von Liebhabern geschätzt.
Gute Eigenschaften:
Hochgeschätzte Tafelfrucht, deren Anbau sich aber nur unter den besten Boden- und Klimaverhältnissen lohnt. Bleibt auf dem Lager bis ins späte Frühjahr hinein frisch.
Schlechte Eigenschaften:
Die Blüte ist frostempfindlich, der Baum sehr wählerisch bezüglich des Standortes. Oftmals recht undankbarer Träger.
Quelle:
streuobstwiesen-niedersachsen
Nabu / Bund – Lemgo
Gartenzeitschrift: Nach der Arbeit - Obsttafel Nr. 033
erschienen in den Jahren 1935-1956
Wikipedia: Goldrenette von Blenheim