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Hämelerwald - Dessauer Straße 2

© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte - Dessauer Str. 2

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© Frau Osterwald - Altes Foto Dessauer Str. 2

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Wohn- und Geschäftshaus: Dessauer Str. 2

Ehemals „Gasthaus zur Linde" wurde 1878 von Heinrich Höper als Schlachterei und Gastwirtschaft gebaut, in dem der Bauherr, Hausschlachter aus Arpke, auch mit seiner Familie wohnte. Beide Gewerbe fanden lohnenden Zuspruch durch seinerzeit u a. ca 100 Saisonarbeiter der Ziegeleien, der Güter und Schierke, den Bauern aus den umliegenden Dörfern, die ihr ersteigertes Holz aus dem Hämeler Wald abfuhren und nicht zuletzt durch den Verkauf der wertvollen Fleischwaren in der Markthalle Hannover. Im Gebäudeteil „Am Wollbecksmoor 1" wurden in dem sog Eiskeller die Fleischwaren frisch gehalten. Dort sind die Wände und Decken 90 cm dick, als Isolation befindet sich in der Mitte der Mauern eine 45 cm starke Torfschicht. Das Eis wurde in den seinerzeit strengen Wintern aus der Tonkuhle, dem heutigen Waldsee, geholt und kohlte ausreichend den gesamten Sommer über die verderblichen Waren.

Der Schlachtereibetrieb wurde nach dem Tod des Sohnes im 1. Weltkrieg und dem Ableben des Schlachtermeisters im Jahre 1926 eingestellt. 1941 sind die Räume der Gastwirtschaft konfisziert worden und der Goldschmied und Uhrmachermeister Friedrich Gümmer, dessen Geschäft und Werkstatt in Hannover durch Bomben zerstört worden war, bezog mit seiner Familie einen Teil des Hauses und die Wirtschaftsräume, in denen u. a. „kriegswichtige technische Artikel" für die Universität Hannover hergestellt worden sind.

Ende des 2. Weltkrieges wurde im Eingangsbereich des Gasthauses noch die Milch gegen Lebensmittelmarken und Bares an die Bewohner verteilt. Zu der Zeit bewohnten außer der Fam. Gümmer noch 2 ausgebombte Familien aus Hannover und eine Fluchtlingsfamilie des Flüchtlingsbetreuers Hans Graf Fink von Finkenstein aus Schlesien das Haus. 1950 zog die Familie Gümmer nach Hannover zurück und das »Gasthaus zur Linde" lebte zur Freude der Fußballfans wieder auf, die auf dem gegenüberliegenden Sportplatz, heute Standort des „Lindenhofes", wetteiferten und ihren Durst bei der 1947 verwitweten Hermine Osterwald, geb. Höper, in der Wirtschaft löschten.

1992 wurde die Gaststätte aufgegeben und Waltraud Mucke gründete dort „Den Kleinen Laden", Nach deren Tod übernahm ihre Tochter, Iris Grabowski das Geschäft und wickelte dort zeitweise mit ihren Angestellten sogar zusätzlich den Postbetrieb ab. Nach 3 gewaltsamen Überfällen übergab Frau Grabowski den kleinen Laden an Ulrike Pohl, die mit einem erheblich veränderten Angebot neue Kunden gewann, aber der Hauptgeschäftszweig blieb de Toto-Lotto-Annahmestelle. Heute lebt Helga Osterwald, Tochter von Hermine und Wilhelm Osterwald, mit 2 Mietparteien und dem kleinen Laden in dem aus 4 Gebäudeabschnitten bestehenden Haus, dessen Dächer am 27.07.2013 innerhalb 5 Minuten durch Tennisball große Hagelkörner erheblich beschädigt worden sind.

Quelle:

Frau Osterwald

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