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Frauenmantel

Alchemilla vulgaris

Mantelkraut, Taufänger, Taublatt, Tauschüsselchen, Wasserträger, Marienmantel, Marienkraut, Marientränen, Weiberkittel, Regendächle

Frauenmantel kommt weit verbreitet vom Tiefland bis zu den Alpen auf der nördlichen Erdhalbkugel vor. Er gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Aus einer stark verholzten Wurzel, die an einem Ende langsam abstirbt und am anderen weiterwächst, bilden sich aufstrebende Stängel. Die Blätter sind langgestielt und fünf- bis neunfach gelappt oder gefingert. Die gezähnten Blattränder besitzen am Ende der Blattzipfel Wasserspalten, aus denen während der Nacht Wasser abgeschieden wird (Guttation). Die kleinen unscheinbaren Blüten sind vierzählig, nur wenige Millimeter groß, gelblich-grün und stehen in vielblütigen Blütenständen, die bis 50 cm lang werden. Sie haben einen glockigen Kelch.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Rosengewächse Rosaceae
- Anwendungsbereich: Frauenleiden, Durchfall
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig

Blütezeit

Mai bis September.

Der Frauenmantel pflanzt sich ungeschlechtlich fort, indem die Samen ohne Befruchtung gebildet werden.

Verwendete Pflanzenteile

Kraut, das in den Monaten Mai bis August abgeschnitten und getrocknet wird.

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe, wenig ätherisches Öl, Flavonoide

Heilwirkung

Frauenmantelkraut als Teezubereitung wird innerlich bei Durchfallerkrankungen, als Adstringens bei Blutungen und zur Wundbehandlung verwendet, in der Volksmedizin auch zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden, Weißfluss und Dysmenorrhoe (schmerzhafter Regelblutung), aber auch zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt

Geschichtliches

Der Name Alchemilla stammt daher, dass die Alchemisten des Mittelalters die Tautropfen, die sich in der Mitte der Laubblätter sammelten, als Ausgangssubstanz zur Herstellung des Steins der Weisen (lat. Lapis philosophorum, arab. El Iksir = Elixier) nutzten. Der Stein der Weisen wurde als eine geheimnisvolle Substanz, angesehen, die alle unedlen Metalle in Gold verwandeln kann. Aus ihr sollte sich auch eine Universalmedizin gewinnen lassen, die heilend, stärkend und verjüngend wirken sollte. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen erfand Johann Friedrich Böttger 1707 das Porzellan.

Schon die alten Germanen schätzten die Pflanze, die der Fruchtbarkeitsgöttin Freya gewidmet war und brachten ihr Räucheropfer dar, damit sie über die Gebärenden wache. Nach der Christianisierung bekam sie auch den Namen Marienmantel.

Wegen der Tropfen, die sich am Rande der Blätter bilden, wurden der Pflanze wundertätige Eigenschaften zugesprochen.

1485 wurde die Pflanze erstmals als Arzneipflanze erwähnt.

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