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Gewöhnliches Greiskraut

Senecio vulgaris

Goldkraut, Kreuzwurz, Speykreuzkraut, Grindkraut, Eiterkraut, Schwulstkraut, Dickkopfkraut

Das Gewöhnliche Greiskraut ist eine einjährige oder einjährig überwinternde krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Unter den Blütenpflanzen ist die Gattung der Greiskräuter eine der artenreichsten Gattungen, in Mitteleuropa gibt es mindestens 30 Arten. Das Gewöhnliche Greiskraut wächst als eine typische Ruderalpflanze auf nährstoffreichen lockeren Böden, an Ackerrändern und auf Baustellen. Es ist weit verbreitet und gilt weltweit als gefürchteter Neophyt. Die Pflanze ist ziemlich frosthart und erreicht Wuchshöhen von 10 – 30 cm. Aus einer dicken Pfahlwurzel wachsen aufrechte Stängel, die unregelmäßig verzweigt und meist flaumig behaart sind. Die Grundblätter sind gestielt und gelappt, sie fehlen zur Blütezeit. Die Blätter sind kahl, fiederspaltig oder unregelmäßig gefiedert und stehen wechselständig am Stängel.

Die kleinen gelben, oft nickenden Blüten, die auch im Winter noch zu finden sind, sitzen zu mehreren an den Enden der Zweige. Sie stehen in zylinderförmigen Körbchen mit einer Außenhülle aus 10 lanzettlichen kleinen Hüllblättern mit schwärzlichen Spitzen und einer Innenhülle. Im Inneren der Körbchen befinden sich 60 bis 80 zwittrige Röhrenblüten, aber keine Zungenblüten. Sie werden von Bienen und Schwebfliegen bestäubt, auch Selbstbestäubung ist möglich.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Februar bis November, manchmal auch ganzjährig

Aus den Blüten entstehen Achänen mit einem Pappus. Sie werden durch den Wind verbreitet. Alle fünf bis sechs Wochen kann eine neue Generation entstehen, wobei jede Pflanze etwa 4000 Samen hervorbringen kann. Nach dem Jäten der Pflanze und dem Ablegen auf dem Boden können sich am Stängel sogar neue Wurzeln bilden.

Verwendete Pflanzenteile

Keine

Inhaltsstoffe

Pyrrolicidinalkaloide, die leberschädigend und krebsauslösend wirken können. Der Gehalt an Gift ist in den Blüten höher als im Kraut.

Heilwirkung

Wegen der Alkaloide ist vom Gebrauch der Pflanze unbedingt abzuraten.

Geschichtliches

Der Gattungsname ist vom lateinischen „Senex“ = Greis abgeleitet. Der gesamte Fruchtstand mit dem auffallenden weißen Haarschopf wird mit dem Haupthaar eines Greises verglichen.

Dioskurides verordnete das Greiskraut als purgierendes Brechmittel.

Abkochungen der Pflanze wurden früher bei inneren Blutungen, in der Geburtshilfe und Nasenbluten genutzt. Das saftige frische Kraut wurde mit Essig vermischt und als Umschlag auf Geschwüre und Furunkel gelegt.

Weidetiere meiden das Greiskraut. Getrocknet verliert die Pflanze zwar ihre Bitterstoffe, nicht aber ihre Giftigkeit. Gerät das Greiskraut jedoch ins Heu, wird es auch gefressen. Je nach Menge kann es langfristig zu einer Vergiftung kommen.

2009 kam es zum „Rucola-Skandal“, weil in Packungen mit Rucola auch Pflanzenteile des Gewöhnlichen Greiskrauts gefunden wurden. Im Anfangsstadium können die (leicht giftigen) Blätter mit denen von Rucola verwechselt werden.

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