Kirschlorbeer
Giftpflanze des Jahres 2013
Lorbeerkirsche, Pontische Lorbeerkirsche
Der Kirschlorbeer ist ein immergrüner Strauch, der zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Er stammt ursprünglich aus Kleinasien, ist aber in Europa weit verbreitet. Er bevorzugt humus- und nährstoffreiche Lehmböden, gedeiht aber auch auf mäßig trockenen und sandigen Böden. Er kann Wuchshöhen bis zu 7 m erreichen und wird häufig als Zierstrauch in Parks und Gärten angepflanzt. Aufgrund seiner Wuchsfreudigkeit ist er für kleine Gärten ungeeignet, wird aber gern als Heckenpflanze verwendet. Die Blätter sind ganzrandig, ledrig, kahl und glänzend. Die angenehm duftenden weißen Blüten mit fünf Blütenblättern stehen in einem aufrechten 5 bis 12 cm langen traubigen Blütenstand.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse Rosaceae
- Anwendungsbereich: Asthma, Keuchhusten
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
April bis Juni
Die kugeligen Früchte sind anfangs grün, später schwarz. Die frischen reifen Früchte schmecken süß mit einem bitteren Nachgeschmack. In der Türkei werden sie getrocknet und verzehrt. Das Fruchtfleisch kann zu Marmelade oder Gelee verarbeitet werden.
Die Pflanze vermehrt sich auch durch Selbstaussaat und kann im Unterholz von Wäldern die natürliche Vegetation verdrängen. Deshalb steht der Kirschlorbeer mancherorts auf der Schwarzen Liste der Neophyten.
In strengen Wintern erfrieren häufig die Blätter; meist treibt die Pflanze aber wieder neu aus.
Der Kirschlorbeer ist in allen Pflanzenteilen giftig, auch für Pferde, Rinder, Hunde, Katzen und Meerschweinchen.
Verwendete Pflanzenteile
Getrocknete Laubblätter, ätherisches Öl der Blätter
Inhaltsstoffe
Blausäureglykosid Prunasin, Gerbstoffe; im Fruchtfleisch sind geringe, in allen anderen Pflanzenteilen (auch Samen) größere Mengen an Glykosiden vorhanden.
Heilwirkung
Das Öl wirkt entkrampfend und wurde früher bei Asthma, Keuchhusten und Neuralgien eingesetzt, homöopathisch bei Husten, Atemnot und Herzschwäche. Die Anwendung ist heute nicht mehr üblich.
Nebenwirkungen
Das im Samen enthaltene Glykosid Prunasin entwickelt im Magen Blausäure. Die Aufnahme von 10 Blättern oder bis zu 10 zerkauten Samen führt zu Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen oder Herzrhythmusstörungen. Beim Kochen werden die Blausäureverbindungen zerstört. Blätter und Samen enthalten mehr Prunasin als das Fruchtfleisch.
Geschichtliches
Wegen ihrer Lorbeer ähnlichen Blätter und der kirschartigen Steinfrüchte erhielt die Pflanze ihren Namen: „Prunus“ = Pflaume, „laurocerasus“ setzt sich zusammen aus „laurus“ = Lorbeer und „cerasus“ = Kirsche.