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Rainfarn

Tanacetum vulgare

Wurmkraut, Michelkraut, Tannkraut, Raingerte, Knöpfchen, Wurmtod; giftig!

Der Rainfarn ist eine ausdauernde bis 120 cm hohe Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).Er ist in Europa heimisch, kommt weltweit vor und wächst bevorzugt an Weg- und Waldrändern und Brachflächen, oft zusammen mit Beifuß. Aus dicken, ästigen zum Teil verholzten Wurzeln, die bis zu 90 cm tief wachsen können, treiben mehrere aufrechte, braun-rot überlaufene schwach behaarte Stängel. Die bis zu 25 cm langen Blätter sind wechselständig angeordnet und einfach bis doppelt fiederschnittig. Die gelben Blütenköpfchen stehen dicht beisammen in trugdoldenförmiger Anordnung. Sie sind ohne Strahlenkranz und deshalb eine Besonderheit unter den Korbblütengewächsen. Blütezeit: Juli bis September. Sie werden von vielen Insekten angeflogen, die vor allem Pollen sammeln. Die ganze Pflanze, besonders die Blütenköpfchen riechen eigentümlich aromatisch und schmecken unangenehm bitter. Vom Rainfarn gibt es Unterarten, von denen einige stark giftig sind. Vorsicht ist deshalb geboten!

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Wurmmittel
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Verwendete Pflanzenteile

Kraut, Blüten

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl mit Thujon und Isothujon, Flavonoide, Bitterstoff Tanacetin, Gerbstoffe

Heilwirkung

Auf Grund des Thujongehalts (lähmende Wirkung auf das Nervensystem der Würmer) wurde Rainfarn früher als Wurmmittel bei Maden- und Spulwürmern verwendet. Zur Behandlung bei Wurmbefall stehen heute weniger toxische Arzneimittel zur Verfügung.

Missbräuchlich wurde das ätherische Öl auch zur Abtreibung verwendet.

Nebenwirkungen

Wegen des Gehalts an Thujon ist das ätherische Öl des Rainfarns giftig. Bei Vergiftungen kann es zu Erbrechen, Krämpfen, Bewusstlosigkeit, Leber- und Nierenschädigungen kommen. Hautreizungen und allergische Reaktionen sind möglich.

Geschichtliches

Rainfarn wurde von den antiken Schriftstellern nicht erwähnt.

Seit dem 8. Jahrhundert wird Rainfarn als Heilmittel verwendet (Erwähnung im Capitulare de villis).

Im 16. Und 17. Jahrhundert wurde er gegen Wurmbefall, aber auch bei Fieber, Leibschmerzen, Pest und Gicht verwendet. Auch lausbefallene Haare wurden mit Tee aus Rainfarn gewaschen.

In Ställen und Hundehütten wurde Rainfarnkraut gegen Flöhe, Milben und stechende Insekten verwendet. Brühe aus Rainfarn kann als Spritzmittel zum Vertreiben von Blattläusen und weißen Fliegen im Garten genutzt werden.

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