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Schwarzer Nachtschatten

Solanum nigrum

Nachtbeere, Teufelskirsche, Giftbeere, Nachtschaden, Hühnertod, Sautod

Der Schwarze Nachtschatten ist eine krautige, einjährige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Er stammt vermutlich aus dem eurasischen Raum, ist inzwischen aber nahezu weltweit verbreitet. Bevorzugt wächst die Ruderalpflanze aufrecht bis niederliegend an geschützten, sonnigen Standorten auf Brachland, an Straßenrändern, Bahndämmen und stickstoffreichen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Sie erreicht Höhen von 20 – 80 cm.

Die kantigen bis runden reich verzweigten Stängel sind oft schwarz gefärbt. In allen Teilen sind die Oberflächen schwach filzig behaart. Der Schwarze Nachtschatten bildet rautenförmige, dunkelgrüne gestielte Laubblätter mit glatten oder geschwungen gezähnten Rändern, die wechselständig an den Stielen stehen.

Die Blüten sind weiß und sitzen meist zu 5 bis 10 in lockeren Trugdolden. Sie haben fünf Kronblätter, die am Grund miteinander verwachsen sind. Manchmal sind sie glockenförmig nach vorn geöffnet, manchmal nach hinten umgeschlagen. Fünf gelbe Staubblätter umschließen den 2-narbigen Griffel.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Nachtschattengewächse Solanaceae
- Anwendungsbereich: Krämpfe, Ekzeme
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: giftig

Blütezeit

Juni bis Oktober

Es bilden sich runde, erst grüne, später schwarze Beeren, die etwa 6 mm groß werden. Jede Frucht enthält 20 bis 60 Samen.

Der Schwarze Nachtschatten ist in allen Teilen giftig, vor allem durch das Solanin, das durch Erhitzen nicht abgebaut wird. Unreife Früchte haben den höchsten Giftgehalt. Die Konzentration der Giftstoffe kann jedoch sehr schwanken und ist abhängig vom Boden, auf dem die Pflanze gewachsen ist. Obwohl vom Verzehr der Beeren und des Krauts abgeraten wird, werden die Beeren mancherorts gegessen oder zu Marmelade verkocht. Getrocknet sollen sich die Giftstoffe verlieren.

Auch für zahlreiche Haustiere ist der Schwarze Nachtschatten ist giftig.

Verwendete Pflanzenteile

Das Kraut, das zur Blütezeit gesammelt und getrocknet wird.

Inhaltsstoffe

Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine

Heilwirkung

In der Volksheilkunde wird das Kraut äußerlich bei Ekzemen, Hämorrhoiden, Juckreiz, Prellungen und Abszessen verwendet, innerlich bei Magenkrämpfen und Keuchhusten.

Homöopathisch wird Solanum nigrum bei Erkrankungen des Zentralnervensystems eingesetzt. Von Selbstmedikation ist abzuraten.

Nebenwirkungen

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrasen, Krämpfe, Lähmungen.

6 bis 10 unreife Beeren gelten bei Erwachsenen als tödliche Dosis. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.

Geschichtliches

Die Pflanze war bereits bei den Römern bekannt. und wurde seit jeher als Arzneimittel verwendet.

Der Gattungsname Solanum ist abgeleitet vom lateinischen Wort „solumen“ (Trost, Beruhigung), da die Pflanze zur Schmerzstillung genutzt wurde. „Nigrum“ (schwarz) bezieht ich auf die Farbe der Beeren.

Im Mittelalter wurde der Schwarze Nachtschatten wegen der bekannten berauschenden Wirkung bei Zaubersprüchen und in Hexensalben genutzt. Auch Albträume („Nachtschaden“) wurden durch die beruhigend wirkende Gabe der Droge vertrieben.

Die Landwirtschaft warnt inzwischen vor dem Schwarzen Nachtschatten. Jede Pflanze kann bis zu 500 Samen produzieren. So verbreitet sich die Pflanze besonders in Kulturen, die erst im Frühjahr gesät oder gepflanzt werden (Rüben, Kartoffeln, Mais). Wegen der nahen Verwandtschaft zu Kartoffeln ist der Schwarze Nachtschatten auf diesen Ackerflächen schwer zu bekämpfen. Wenn die Pflanzen des Schwarzen Nachtschattens aber auf Ackerflächen wachsen, die zur Futterproduktion von Nutztieren dienen, besteht die Gefahr, dass es bei den Tieren zu Vergiftungen kommen kann. Darauf weisen auch die Namen „Hühnertod“ und „Sautod“ hin.

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