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Eberraute

Artemisia abrotanum
© AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)

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Eberreis, Gartenheil, Pastorenkraut, Zarter Beifuß, Stabwurz, Jungfernruin

Die Eberraute ist ein kompakter, winterharter Halbstrauch mit krautigen aufrechten Stängeln. Er ist verwandt mit Wermut und Beifuß und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er ist in Südosteuropa und Nordafrika heimisch und in weiten Teilen Europas und in Nordamerika eingebürgert. Die Wurzeln sind verdickt und an der Basis verholzt. Die Eberraute wächst bevorzugt an sonnigen, geschützten Standorten auf lockeren sandigen Böden. Dabei erreicht sie Wuchshöhen von 50 - 130 cm.

Die grau-grünen fiederteiligen Blätter, die einen angenehmen, zitronenartigen, aromatischen Duft verströmen, sind wechselständig angeordnet. Unterseits sind sie behaart.

Die zahlreichen nickenden, kleinen, blassgelben Blüten stehen in endständigen rispenartigen Trauben. Im Inneren von flachen Körbchen befinden sich ausschließlich Röhrenblüten, die etwa 5 mm groß werden. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsbeschwerden
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig

Blütezeit

Juli bis Oktober

Die Früchte sind etwa 1 mm große Achänen ohne Pappus.

Die Eberraute ist trockenresistent und wird deswegen gern als Zierpflanze in Steingärten angepflanzt.

Verwendete Pflanzenteile

Die oberen Teile des Krauts

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Alkaloid Abrotanin in geringer Menge, Cumarine, Flavonoide

Heilwirkung

Die Eberraute hat heute nur eine geringe Bedeutung als Heilpflanze.

Ein Teeaufguss aus den Triebspitzen fördert die Bildung von Magen- und Gallesaft. In der Volksheilkunde wird die Pflanze zur Verbesserung von Appetit und Verdauung genutzt.

Die frischen Triebe und Blätter werden zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel verwendet.

Die aromatische Eberraute kann als Gewürz für Fleischgerichte (Gans, Ente, Schweinefleisch) wie Beifuß genutzt werden. Auch Quarkspeisen oder Salate lassen sich mit den Triebspitzen würzen. Das Kraut sollte aber sparsam dosiert werden, ein Zuviel verleiht den Gerichten einen bitteren Geschmack.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt; bei Allergien gegen Korbblütler (besonders Beifuß) ist Vorsicht angesagt.

Geschichtliches

Artemisiaarten (und wahrscheinlich auch die Eberraute) wurden bereits im Altertum arzneilich genutzt. Dioskurides beschreibt die Verwendung der Samen als harntreibendes Mittel.

Der Gattungsname leitet sich vom Namen der griechischen Göttin Artemis ab. Der Artname abrotanum ist griechischer Herkunft und bedeutet schlank, zart.

Im Capitulare de villis Karls des Großen wird der Anbau der Pflanze angeordnet.

Über die Klostergärten ist die Pflanze in die Bauerngärten gekommen.

Walafried Strabo sprach im 9. Jh. In seinem Werk „Hortulus“ der Eberraute so viele Vorzüge zu wie sie Blätter trage.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts trugen Frauen in der Oberpfalz getrocknetes Kraut in den Kleidertaschen als Parfümersatz. Der Duft der Eberraute hielt die Menschen auch bei langen Predigten munter.

In Frankreich wird die Pflanze „garde-robe“ genannt; der Name weist auf die Verwendung als Mottenschutzmittel hin.

In jüngster Zeit wird die Eberraute auf Grund ihres Geschmacks und Geruchs auch Cola-Kraut genannt, weil der aus dem frischen Kraut aufgebrühte Tee wie das Süßgetränk Cola schmeckt.

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