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Zwiebel

Allium cepa

Heilpflanze des Jahres 2015

Küchenzwiebel, Bolle, Zwiewel, Sommerzwiebel, Speisezwiebel, Gemeine Zwiebel, Hauszwiebel

Die Zwiebel ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewäche (Amaryllidaceae). Der Name benennt sowohl die Pflanzenart wie das Speicherorgan, das gleichfalls von anderen Pflanzen gebildet wird.

Die Zwiebel stammt wahrscheinlich aus Zentralasien, wird heute in zahlreichen Varietäten weltweit kultiviert und benötigt nicht zu schwere, durchlässige und mäßig feuchte Böden, die nicht frisch gedüngt sein sollten. Aus der Zwiebelscheibe sprießen im ersten Jahr Laubblätter, die fleischig verdickt sind. Die äußeren Blätter sterben ab, werden trocken, braun und papierartig und dienen als Schutzhülle. Im zweiten Jahr wächst die Scheibe zu einem hohlen Stängel heran, an dessen Spitze ein kugelförmiger Blütenstand mit bis zu 100 Einzelblüten steht.

Blütezeit: Juni bis August

Die Frucht ist eine Kapsel mit schwarzen Samen.

Die trockenen braunen Zwiebelschalen können - in Wasser aufgekocht - zum Färben verwendet werden. Sie ergeben einen goldbraunen Farbton.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Amaryllisgewächse Amaryllidaceae
- Anwendungsbereich: Erkältungskrankheiten, Gewürz
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: zweijährig

Verwendete Pflanzenteile

Die Zwiebel

Inhaltsstoffe

Schwefelhaltige Verbindungen; beim Anschneiden der Zwiebel spaltet des Enzym Alliinase die Aminosäure Iso-Alliin, wobei der Tränen auslösende Stoff entsteht. Flavonoide, Mineralstoffe, Vitamine, Zucker

Heilwirkung

Die Inhaltsstoffe der Zwiebel fördern die Bildung von Magensaft und Galleflüssigkeit. Sie stärken die Gefäße, senken Blutdruck, Blutfette und Blutzucker und wirken appetitanregend, vorbeugend gegen grippale Infekte und haben eine bakterienhemmende Wirkung. Äußerlich angewendet lindert der Zwiebelsaft Insektenstiche.

Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung zur Vorbeugung von Arteriosklerose. Die Wirkung ist nicht so stark wie beim Knoblauch, dafür ist die Geruchsbelästigung geringer.

Volksheilkundlich wird die Zwiebel auch bei Mittelohrentzündungen und Husten verwendet.

Das Homöopathikum Allium cepa wird bei Ohrenschmerzen, Erkältungsschnupfen, Bronchitis und Nebenhöhlenentzündungen eingesetzt.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt

Geschichtliches

Der Gattungsname „allium“ ist lateinischen Ursprungs und bedeutet „Lauch, Knoblauch“. Auch der Artname „cepa“ = Zwiebel stammt aus dem Lateinischen.

Die Zwiebel gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen und wird bereits seit mehr als 5000 Jahren angebaut. Schon im alten Ägypten gehörte sie zu den Opfergaben an die Götter und als Proviant für die Reise ins Jenseits. Fronarbeiter sollen beim Bau der Cheopspyramide Zwiebeln, Knoblauch und Rettiche im Wert von 1600 Silbertalenten (4 Millionen Euro nach heutiger Rechnung) verzehrt haben.

Im alten Rom war die Zwiebel ein preiswertes Nahrungsmittel, das von kultivierten Römern verabscheut wurde. Das Schimpfwort „Zwiebelesser“ kennzeichnete die einfachen Leute als primitiv und unfein. Römische Legionäre nannten die Zwiebel „cepula“, aus dem sich der heutige Name entwickelte. Die Römer brachten die Zwiebel in die Länder nördlich der Alpen, wo sie in der Klosterheilkunde als Arzneipflanze genutzt wurde.

Im Mittelalter wurden Zwiebeln in den Zimmern aufgehängt, um die verdorbene Luft zu reinigen und die Pest abzuwehren.

In der bäuerlichen Kultur wurde in der Silvesternacht das Zwiebelorakel durchgeführt. Dazu wurde eine Zwiebel halbiert, zwölf einzelne Zwiebelschalen ausgelegt, nach den Monaten benannt und mit Salz bestreut. Am nächsten Tag wurde nachgeschaut, wie viel Flüssigkeit sich in den Schalen gesammelt hatte. Daraus wurde auf die Niederschlagsmenge in den kommenden Monaten geschlossen.

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