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Wohlriechender Weißwurz (Salomonssiegel)

Polygonatum odoratum

Schminkwurz, Springwurz

Die wohlriechende Weißwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Gattung der Spargelgewächse (Asparagaceae). Sie kommt in lichten Wäldern in Europa und Asiens vor. Den Winter überdauert sie mit einem geruchlosen Wurzelstock, der 5 bis 14 cm lang sein kann. Jedes Jahr wächst im Frühjahr aus dem Wurzelstock ein neuer Stängel, der gebogen und scharfkantig ist und Wuchshöhen von 15 bis 50 cm erreicht. Im Herbst stirbt er ab und hinterlässt eine vertiefte Narbe. Diese hat man als einen siegelartigen Abdruck angesehen, der zur Namensgebung führte.

Die Laubblätter sind ganzrandig und stehen wechselständig und zweizeilig am Stängel. Die weißen Blüten mit einem grünen Saum wachsen einzeln oder zu zweit hängend aus den Blattachseln. Sie riechen angenehm aromatisch.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Spargelgewächse Asparagaceae
- Anwendungsbereich: Harnwegserkrankungen
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: schwach giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Mai - Juni

Es entstehen blauschwarze Beeren von 7 bis 10 mm Durchmesser, die jeweils 7 bis 9 Samen enthalten. Vorsicht: Kinder können diese mit Heidelbeeren verwechseln!

In allen Pflanzenteilen - vor allem in den Beeren – sind Giftstoffe enthalten, die zum Teil noch nicht bekannt sind.

Die Wohlriechende Weißwurz und die Vielblütige Weißwurz sind sich so ähnlich, dass sie sich auch kreuzen können.

Verwendete Pflanzenteile

Der getrocknete Wurzelstock

Inhaltsstoffe

Saponine, Schleim, Gerbstoffe, Herzglykoside in den Beeren

Heilwirkung

Die Pflanze wird nur volksheilkundlich genutzt. Wegen der Giftigkeit sollte auf die Anwendung verzichtet werden.

In früherer Zeit wurde der Wurzelstock innerlich bei Herzschwäche, Diabetes, Magenbeschwerden, Gicht und Rheuma und als harntreibendes Mittel verwendet, äußerlich als Breiumschlag bei Prellungen und Blutergüssen.

Die russische Volksmedizin verwendet die zerstampfte Wurzel als Brechmittel. Die Kosmetikindustrie nutzt die Wurzel für Produkte, die gegen Sommersprossen und Altersflecken helfen sollen.

Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Weißwurz kann es zu leichten Vergiftungen kommen. Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Geschichtliches

Der Gattungsname Polygonatum leitet sich her aus dem griechischen polys (viel) und gony (Knie, Knoten) und bezieht sich auf das Aussehen des Rhizoms mit zahlreichen knotigen Verdickungen. Der Name Weißwurz erklärt die weiße Farbe des Wurzelstocks.

König Salomon soll die Zauberkraft der Wurzel genutzt haben, um beim Bau des Tempels Felsen zu sprengen.

An den Stellen, wo Salomonssiegel wächst, sollen Elfen und Waldgeister leben.

Die Mythologie kennt das Salomonssiegel als Springwurzel, der eine große Zauberkraft zugeschrieben wird. Sie ist in der Lage, die Türen zu verborgenen Schätzen zu öffnen, aber nur der Specht weiß, wo die Wurzel zu finden ist. Um diese zu bekommen, muss man den Eingang zu seiner Höhle verschließen und sich auf die Lauer legen. Der Specht wird die Springwurzel suchen, da er sie zum Öffnen seiner Höhle braucht. Wenn er mit der Wurzel zurückkehrt, muss man ihn nur noch erschrecken. Dann lässt er die Wurzel fallen, die man schnell an sich nimmt.

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