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Schafgarbe

Achillea millefolium
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte

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Heilpflanze des Jahres 2004

Tausendblatt, Bauchwehkraut, Soldatenkraut, Augenbraue der Venus (wegen der feinen geschwungenen Fiederblättchen), Heil aller Welt, Zimmermannskraut, Sichelkraut, Beilhiebkraut, Eisenkraut

Die Schafgarbe ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Europa und Nordasien heimisch. Sie ist sehr genügsam und wächst an sonnigen, trockenen Standorten auf Wiesen, Weiden und an Wegrändern. Aus einem Wurzelstock mit grundständiger Blattrosette treibt die Pflanze im Frühjahr Blattsprosse und blütentragende Sprosse. Die Stängel werden bis zu 80 cm hoch. Sie sind glatt bis behaart, zäh und enthalten innen Mark. Die fiederspaltigen Blätter stehen wechselständig an den Stängeln. Die weißen oder rosafarbenen Blüten stehen in einer Scheindolde. Sie werden gern von Bienen aufgesucht. Die Blütenkörbchen enthalten zahlreiche Röhrenblüten und meist 3 bis 5 Zungenblüten.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsbeschwerden
- Blütenfarbe: weiß, rosa
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Juni bis Oktober

Nach der Bestäubung bilden sich gelbliche geflügelte Früchte, die keine Haarkrone besitzen.

Verwendete Pflanzenteile

Das blühende Kraut

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Mineralien, Achillin (ein blutstillendes Alkaloid)

Heilwirkung

Die Schafgarbe wirkt ähnlich wie die Kamille, leicht krampflösend bei Magen-, Darm- und Gallestörungen und Blähungen. Sie hemmt Entzündungen und wirkt wundheilungsfördernd. Als aromatisches Bittermittel regt sie die Verdauungssäfte an. Durch die Gerbstoffe wirkt sie blutstillend auf Nase, Lunge, Darm und Gebärmutter.

Ein Bad mit Abkochung der Schafgarbe bringt Wärme in den Körper. Sie reguliert den noch schwankenden Monatszyklus von jungen Mädchen und hilft auch bei Problemen in den Wechseljahren. „Viel Unheil bliebe den Frauen erspart, würden sie ab und zu einmal nach Schafgarbe greifen“ (Kneipp). „Schafgarb im Leib – tut wohl jedem Weib“.

Nebenwirkungen

Während der Schwangerschaft und bei allergischen Reaktionen auf Korbblütengewächse ist vom Gebrauch der Schafgarbe abzusehen.

Geschichtliches

„Garbe“ leitet sich vom althochdeutschen Wort „garwe“ = „gesund machen“ ab. Hirten gaben das Kraut den Schafen bei Krankheit und nahmen es selbst zum Schutz gegen Katarrhe. Sie heilte also Mensch und Tier.

Der Gattungsname „Achillea“ geht auf den griechischen Held Achilles zurück, der die Heilwirkung der Pflanze angewendet haben soll. (Seine Mutter hatte ihn unverwundbar gemacht, indem sie ihn nachts in das himmlische Feuer hielt und ihn am Tage wieder mit Ambrosia, der Speise der Götter, heilte. Nur an der Ferse, wo sie ihn gehalten hatte, blieb er verletzlich. Gerade dort traf ihn aber der Pfeil des Paris. Der Centaur Chiron unterwies ihn im Gebrauch der Pflanze und rettete ihn.)

Die Schafgarbe ist eine alte Heilpflanze, deren blutstillende Eigenschaft früher besonders geschätzt wurde. In Kriegszeiten war sie wichtig für die erste Wundversorgung. Die Römer nannten sie Soldatenkraut, weil die Legionäre mit ihr Hieb- und Stichwunden behandelten. Auch im 2. Weltkrieg wurde die Pflanze noch in den Lazaretten verwendet.

Früher war es Brauch, den Kindern je ein Schafgarbenblatt auf die Augen zu legen, damit sie schöne Träume bekämen. Auch als Liebesorakel wurde die Pflanze genutzt. Mit einem Stängel unter dem Kopfkissen sollte der Liebespartner im Traum erkannt werden können.

Wollte eine Frau aber einem Verehrer mitteilen dass sie einen anderen liebt, schickte sie ihm einen Korb mit bestimmten Blumen als Zeichen der Abweisung. Zu diesen gehörten neben der Schafgarbe auch die Kornblume, die Kornrade und die Wegwarte. Von diesem Brauch her rührt das Sprichwort „einen Korb bekommen“.

Gegensätzlichkeit in der Heilwirkung

Schafgarbe reguliert zu schwache wie zu starke Monatsblutung.

Sie kann Nasenbluten stoppen oder hervorrufen (Name in England: nose bleed = Nasenbluter).

Sie heilt Hautausschläge und Entzündungen oder ruft Hautallergien hervor.

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