Rote Bete – Gemüse des Jahres 2023/24
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Die Rote Bete, eine Kulturform der Rübe und eng verwandt mit Mangold, Zuckerrübe und Quinoa, ist eine zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika und kam mit den Römern nach Mitteleuropa.
Die Rote Bete benötigt nahrhafte Böden. Sie bildet eine dünne Wurzel, aus der über der Erde
eine dunkelrote Knolle wächst, die aus dem verdickten Teil des unteren Sprosses gebildet wird. Die Knolle hat eine dünne, rotbraune Schale und saftiges Fruchtfleisch und kann rund, länglich oder birnenförmig geformt sein. Durch Züchtung gibt es auch rosafarbene, gelbe, weiße und geringelte Beten. Die Blätter der Roten Bete stehen in einer Rosette. Sie sind wie die Blattstiele rot überlaufen. Rote Beten haben einen erdigen Geruch und schmecken süßlich und etwas erdig.
Im zweiten Jahr erscheinen bis 1 m hohe Stängel mit unscheinbaren vierzähligen grünlichen Blüten, die zu zweit oder in Quirlen zusammenstehen.
Blütezeit: Juni bis September.
Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln
Wirkstoffe:
Roter Farbstoff Betanin, Kohlenhydrate, Vitamin B, Kalium, Kalzium, Eisen, wenig ätherisches Öl, Folsäure, Oxalsäure
Heilwirkung:
Betain ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der die Regeneration der Leberzellen anregen kann, die für die Entgiftung des Organismus zuständig sind. Zusammen mit Folsäure, Vitamin B6 und B12 kann Betanin erhöhte Homocysteinwerte im Blut senken und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen reduzieren und vor Gefäßerkrankungen schützen.
Rote Rüben oder der frische Presssaft werden vor allem volksmedizinisch bei Blutarmut und als Kräftigungsmittel zur Steigerung der Widerstandskraft bei Infektionen verwendet. Auch als Begleittherapie bei Leukämie, Anämie und Malariaerkrankungen, bei der in Schüben die roten Blutkörperchen zugrunde gehen, wird der Saft eingesetzt. Er wirkt zudem als Radikalenfänger und trägt zur Senkung erhöhter Blutfettwerte bei.
Nebenwirkungen:
Bei Nierensteinen und Morbus Crohn sollten Beten wegen der Oxalsäure nur in Maßen verzehrt werden. Nach dem Verzehr von Roten Beten können Urin oder Stuhl vorübergehend verfärbt sein, was aber völlig harmlos ist.
Geschichtliches:
Der Name Rote Rübe ist die Übersetzung des lateinischen Wortes „beta“, „vulgaris“ bedeutet gewöhnlich.
Die ältesten archäologischen Funde stammen aus einer jungsteinzeitlichen Siedlung in den Niederlanden. Auch in der Antike war eine rote Rübe bekannt, die zur Nahrung diente oder als Futter verwendet wurde. Der griechische Arzt Dioskurides soll in Essig eingelegte Rote Bete als Mittel gegen Infektionskrankheiten und Hautentzündungen verwendet haben.
Im Capitulare de villis und im St. Gallener Klosterplan von 820 werden „Betas“ benannt, ob es sich um das heute bekannte Wurzelgemüse handelt, ist nicht bekannt.
Nach der Signaturenlehre und in der Volkheilkunde gelten die Roten Rüben wegen des roten Farbstoffs als blutbildend. Tatsächlich sind Eisen und Folsäure, die in der Roten Bete vorkommen, an der Blutbildung beteiligt.
Paracelsus verordnete die Rote Bete zum Steigern der Abwehrkräfte.
In den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts wurde die rote Rübe als Gemüse erwähnt. Eine arzneiliche Verwendung wurde jedoch nicht angegeben.
Rote Bete gilt als klassisches Wintergemüse und wird kulinarisch in der russischen Gemüsesuppe Borschtsch, im Heringssalat und für Labskaus verwendet.
Der rote Farbstoff Betanin (Betenrot, E 162) wird in der Nahrungsmittelindustrie zum Färben von Süßigkeiten, Fruchtjoghurt und Speiseeis verarbeitet. Er hat kein Potential für Allergien.
Pflanzenfamilie: | Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae |
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Anwendungsbereich: | Immunstärkung, Gemüse |
Blütenfarbe: | grün |
Giftigkeit: | ungiftig |
Lebensdauer: | zweijährig |