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Artischocke

Cynara scolymus

Arzneipflanze des Jahres 2003

Artischan, Artischock, Erdschocke, Golddistel

Die Artischocke kam vor 2000 Jahren aus den arabischen Ländern und wird als Gemüse – wegen des dort herrschenden milden Klimas – heute vorwiegend im Mittelmeerraum angebaut. Blattkulturen gibt es auch in Mitteleuropa.

Sie gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Sie bildet eine Grundrosette mit einem dicken verzweigten Stängel aus und wird bis zu zwei Meter hoch. Die großen Blätter sind tief fiederspaltig und tragen teilweise Dornen. Die Blüten, die distelartig aussehen, bestehen aus großen Hüllblättern, die innen fleischig sind und als Delikatesse gelten. Sie geben der Blüte einen festen äußeren Halt. Innerhalb des Blütenkorbs stehen die violetten Röhrenblüten. Der Blütenkorb wird sehr groß und schwer.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Leber-Galle-Störungen
- Blütenfarbe: blau
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Mai bis August

Verwendete Pflanzenteile

Blätter (medizinisch), Blütenhüllblätter und Blütenböden (kulinarisch)

Inhaltsstoffe

Cynarin und andere Bitterstoffe (bis zu 6%), Flavonoide, Gerbstoffe

Heilwirkung

Die Bitterstoffe regen die Produktion von Magensäure und den Gallefluss an und führen zu einer besseren Fettverdauung. Übelkeit, Blähungen und Völlegefühl lassen sich mit Artischockenpräparaten günstig beeinflussen. Dem Bitterstoff Cynarin wird zudem eine leberschützende Wirkung zugeschrieben. Artischockenpräparate helfen auch die Cholesterinwerte zu senken und wirken vorbeugend gegen Gallensteine.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt, bei Allergien gegen Korbblütler oder bei Verschluss der Gallenwege darf die Pflanze nicht angewendet werden.

Geschichtliches

Die Gemüseartischocke war bereits bei den Griechen und Römern bekannt und beliebt.

Im Lorscher Arzneibuch wird die Artischocke genannt, aber wahrscheinlich gelang der Anbau der Pflanze nördlich der Alpen nicht gut, so dass sie in Vergessenheit geriet. Über Portugal und Spanien gelangte sie aber wieder nach Europa und wurde nun seit dem 15. Jahrhundert als Delikatesse des Adels geschätzt. Man schrieb ihr auch eine aphrodisierende Wirkung zu. Für Normalbürger war das Gemüse aber einfach nicht bezahlbar.

Im Mittelalter wurde anstelle der Artischocke die Mariendistel in der Heilkunde verwendet.

Erst in den letzten Jahrzehnten kam die Pflanze zu neuen Ehren, nachdem man ihre Inhaltsstoffe untersucht hatte.

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