6

Krankenhaus Lehrte - Manskestraße 22

Bild 1 von 3

  • © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
    © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
  • © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
    © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
  • © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
    © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte

"Entstanden ist die Einrichtung durch die Stiftung des Kommerzienrates Hermann Manske. Unmittelbarer Anlass hierfür war ein Großbrand in dessen Fabrik, der Portland Cement Germania, im Jahr 1892.

Die Erlaubnis zur Annahme der Stiftung wurde der Stadt Lehrte durch einen königlichen Erlass vom 15.06.1896 erteilt.

Finanziert durch Fördermittel des Niedersächsischen Sozialministeriums erfolgte von 1986 bis 1996 der Neu-, Um und Erweiterungsbau des Klinikums Lehrte.

Am 01.11.2001 wurde aus dem "Kreiskrankenhaus Lehrte" das "Krankenhaus Lehrte der Region Hannover" und am 01.09.2005 erfolgte die Überführung in die Klinikum Region Hannover GmbH.

Wie aus der Stiftungsurkunde vom 01. November 1895 hervorgeht, war auch die durch die industrielle Entwicklung Lehrtes bedingte Zunahme der Arbeiterbevölkerung Anlass zu der Stiftung.

Im Sinne des Stifters Hermann Manske, Menschen in "Krankheits- und Unglücksfällen einen Zufluchtsort zu schaffen" wird das KRH Klinikum Lehrte betrieben und kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist das regionale Krankenhaus, auf neuestem medizinischem Standard, das mit bewährten und professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Gesundheitsversorgung in der Stadt Lehrte und im Umkreis qualitativ mit hoher persönlicher Zuwendung sicherstellt."

Eine Katastrophe wurde zum Glücksfall

"Ein Brand im Jahre 1882 in der Portland – Zement – Fabrik wurde für die Gemeinde Lehrte, so traurig das klingen mag, ein wahrer Glücksfall. Dieses Ereignis und die daraus gewonnene Erkenntnis, für erkrankte Personen, bei denen aus verschiedenen Gründen eine häusliche Versorgung nicht möglich ist, eine entsprechende Obhut zu schaffen, veranlasste den Fabrikanten Hermann Manske 1894 zu einer Entscheidung. Er übereignete Grundstück und Gebäude als Krankenhaus Lehrte, H. Manske – Stiftung an die damalige Gemeinde Lehrte. Die Kosten für diese Einrichtung hatte von Beginn an die Gemeinde, ab 1. April 1898 die Stadt Lehrte, zu tragen. Das betraf die Ausstattung des Hauses, die Unterhaltung und die Verwaltung. Im November 1895 wurde die erste Patientin versorgt. Die offizielle Eröffnung dieser für Lehrte so wichtigen und bedeutsamen Gesundheitseinrichtung fand am 11. Dezember 1895 statt.

Das Haus verfügte über 15 Betten, ein Arztzimmer, ein Schwesternzimmer, das auch als Geschäftszimmer diente, sowie ein Bad, zwei Toiletten und eine Teeküche. Das Obergeschoss wurde als Kleiderraum oder Mädchenstube genutzt. Im Kellergeschoss waren der Heizungsraum, die Küche und ein Raum für die männlichen Bediensteten eingerichtet. Durch einen separaten Eingang kam man in die Desinfektionskammer und den Totenraum. Die Henriettenstiftung zu Hannover übernahm durch zwei Diakonissen die betriebliche Leitung. Im Jahre 1921 wurde das Krankenhaus wegen baulicher Mängel geschlossen. Nach der Mängelbeseitigung war eine Erweiterung des Hauses unumgänglich und so wurde 1928 durch den Erwerb des benachbarten willekeschen Hauses und dessen Umbau eine Erweiterung auf 37 Betten erreicht. Wegen des ständigen steigenden Bedarfs an Betten wurden zusätzlich zwei Steinbaracken auf dem Gelände errichtet.

Da bis 1934 im Krankenhaus kein hauptamtlicher Arzt beschäftigt war, wurde auf Antragstellung beim Regierungspräsidenten in Lüneburg die Ermächtigung auf Ausbildung von Medizinaltpraktikanten erbeten. Der im Krankenhaus praktizierende Arzt sowie der nebenamtliche Anstaltsleiter Dr. Voiges sollten die Ausbildung leiten. So konnte kurzzeitig die Versorgung aufrecht erhalten werden.

Nach dem 2. Weltkrieg zeigte sich bedingt durch die immer noch notwendige stationäre Versorgung vieler Kriegsteilnehmer, aber auch durch den Zuzug vieler Flüchtlinge und Vertriebener, dass die Raumkapazitäten des Krankenhauses nicht mehr ausreichten. Als Lösung bot sich das in der Oberschule eingerichtete ehemalige Kriegslazarett an, wo nun viele Patienten untergebracht wurden.

Im Jahre 1970 hat der damalige Landkreis Burgdorf die Trägerschaft des bis dahin städtischen Krankenhauses übernommen und auch die dringende notwendige Aus– und Umbauarbeiten veranlasst. Der sich durch die Verwaltungs-– und Gebietsreform ergebende Übergang der Trägergeschäfte auf den Landkreis Hannover, und später dann auf die Region Hannover, hat zu einer grundlegenden Neukonzeption geführt. So wurden die drei Hauptabteilungen Innere Medizin, Chirurgie sowie Anästhesie und Intensivpflege geschaffen. Die dafür notwendige Räumlichkeiten wurden durch Baumaßnahmen in drei Abschnitten geschaffen. Später kam noch die Dialyse – Abteilung hinzu. Das Lehrter Krankenhaus präsentiert sich heute als eine Gesundheitseinrichtung, die eine vorbildliche medizinische Versorgung gewährleistet.

Am 1. September 2005 erfolgte die Überführung des Lehrter Krankenhauses in die Klinikum Hannover GmbH."

von Heinrich Herzog und Horst Selant
("Erinnerungstafeln in Lehrte“, 2012)

Homepage: Klinikum Lehrte - Geschichte

Aufschrift: Stadt Lehrte

Krankenhaus Stiftung von Hermann Manske Germania - Zementfabrik - Lehrte

Erbaut 1895 Erweitert und erneuert in den folgenden Jahren:

1986 - 1996 grundlegende Sanierung

mit Anbau von Bettenhaus - OP - und Funktionstrakten

Träger:
Bis 1970 Gemeinde/Stadt Lehrte
Ab 1971 Landkreis Burgdorf
Ab 1974 Landkreis/Region Hannover

© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte