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Buchsbaum

Buxus sempervirens

Bosbaum, Bossebaum, Buchs

Der Buchsbaum ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum aus der Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae), der bis zu 4 m hoch wird. Er ist in Südwesteuropa, Nordafrika und Westasien heimisch, im übrigen Europa verbreitet und bevorzugt wärmere Laubwälder und Gebüsche. Buchsbaum wächst sehr langsam. Er bildet kurze, schräg nach oben stehende Zweige aus mit zunächst grüner, kurz behaarter Rinde, die später verkahlt. Die kleinen, kurzgestielten, eiförmigen, ledrigen Blätter stehen dicht und gegenständig an den Zweigen. Sie sind auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite matt hellgrün. Der Blattrand ist nach unten gezogen. Die getrennt geschlechtlichen gelblichweißen wohlriechenden Blüten stehen in einem Blütenknäuel in den Achseln der Laubblätter. Jedes Knäuel besteht aus einer endständigen weiblichen Blüte mit drei Griffeln und mehreren männlichen Blüten mit vier Staubblättern. Sie produzieren reichlich Nektar und Pollen und werden gern von Bienen aufgesucht.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Buchsbaumgewächse (Buxaceae)
- Anwendungsbereich: Rheuma, Hauterkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

März bis Mai

Wegen der frühen Blüte sind sie eine wichtige Bienenweide.

Die Frucht ist eine bläulich-grüne Kapsel, die zwei schwarze glänzende Samen enthält. Diese werden häufig von Ameisen verbreitet. Die Anzucht von Buchsbaumpflanzen aus Samen ist schwierig. Deshalb wird Buchsbaum meist durch Stecklinge vermehrt.

Wegen des langsamen Wachstums ist das Buchsbaumholz besonders hart und fest. Es wird in der Drechslerei geschätzt und im Geigenbau, für Holzblasinstrumente und Schachfiguren verwendet.

Buchsbaum ist in allen Teilen giftig, auch für Pferde, Hunde, Katzen und Nager.

Verwendete Pflanzenteile

Die getrockneten Blätter

Inhaltsstoffe

Etwa 70 Alkaloide (z.B. Buxin, Buxanin, Buxtanin, Buxaltin), ätherisches Öl und Gerbstoffe

Heilwirkung

Auszüge aus den Buchsbaumblättern wurden äußerlich früher zu Umschlägen und als Badezusatz bei rheumatischen Beschwerden und Hautkrankheiten verwendet, innerlich auch als Fieber senkendes Mittel. Als Malariamittel (mit wiederkehrendem Fieber) soll die Wirkung von Buchsbaum mit Chinin vergleichbar sein.

In der Homöopathie kann Buchsbaum bei Rheuma eingesetzt werden.

Nebenwirkungen

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Krämpfe sind möglich. Wegen der Giftigkeit und der problematischen Dosierung ist von einer Anwendung mit Buchsbaum abzuraten.

Bei empfindlichen Personen kann es nach dem Kontakt mit Buchsbaum zu Hautreizungen kommen.

Geschichtliches

Der Gattungsname Buxus stammt aus dem griechischen: puxos = fest. Der Artname ist lateinischer Herkunft und beschreibt die immergrüne Belaubung: semper = immer, vivus = lebend.

Nach Plinius wurden aus dem Holz Dosen gefertigt. Man vermutet, dass sich aus dem Namen für das Holz die Bezeichnungen „box“ (engl.) und „boite“ (franz.) entwickelt haben.

In der Antike und dem frühen Mittelalter wurde Buchsbaum als Zierpflanze und Nutzholz angesehen. Erst die Kräuterbücher des 16. Und 17. Jahrhunderts berichten über die arzneiliche Verwendung. Ein aus dem Holz destilliertes Öl wurde bei Krämpfen und Zahnschmerzen eingesetzt, die Blüten wurden als Blutreinigungmittel verwendet, obwohl die Giftigkeit bekannt war.

Im Barock bekam der Buchsbaum eine besondere Bedeutung in der Gartenkunst. Claude Mollet, der Hofgärtner Heinrichs IV. in Frankreich, ließ niedrige Hecken aus Buchsbaum als Beeteinfassung in den Gärten von Versailles anlegen. Wohlhabende Bürger ahmten diese Mode nach, die sich dann auch in den Bauerngärten etablierte.

An Palmsonntag werden mancherorts Zweige des Buchsbaums für Osterschmuck verwendet.

Der Buchsbaumzünsler, ein Schmetterling, dessen Raupen sich von den Blättern der Pflanze ernähren, wurde aus Asien eingeschleppt. Er frisst die Blätter in den Buchsbaumsträuchern von innen nach außen ab und wird oft erst entdeckt, wenn die Pflanze bereits erheblich geschädigt ist. Da er keine natürlichen Feinde hat, vernichtet er die hiesigen Buchsbaumpflanzen und richtet große Schäden an.

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