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Buche

Fagus sylvatica

Baum des Jahres 1990

Gemeine Buche, Rotbuche

Die Buche ist ein sommergrüner Baum, der sich nach der letzten Eiszeit in weiten Teilen Europas verbreitete und mit 250 Arten und 15 % der häufigste Laubbaum in Deutschland ist. Wegen des rötlichen Holzes (im Gegensatz zur Weißbuche) wird sie oft auch Rotbuche genannt. Die Buche bildet viele kräftige weitreichende und untereinander verwachsene Seitenwurzeln aus. Ihre Krone kann bis zu 600 Quadratmetern beschatten.

Sie erreicht eine Höhe von 30 bis 40 m und ein Alter bis zu 300 Jahren. Bevorzugt wächst die Buche auf kalkreichen Böden. Je nach Standort zeigt sie unterschiedliche Wuchsformen. Wächst sie freistehend, reichen die Äste bis zum Boden, steht sie im Wald, ist der Stamm bis in große Höhen gerade und astlos. Er hat eine graue glatte Rinde, das Holz ist gleichmäßig gemasert, sehr hart, aber gut zu bearbeiten und mit hohem Brennwert. Die Knospen sind länglich, sehr spitz und stehen vom Zweig ab. Zusammen mit den Blättern erscheinen die männlichen und weiblichen Blüten.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Buchengewächse (Fagaceae)
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen, Durchfall, Fieber
- Giftigkeit: schwach giftig
- Lebensdauer: mehrjährig

Blütezeit

April, Mai

Die weiblichen Blütenstände sind kugelig und tragen zwei Fruchtstände, die in einem weichstacheligen Fruchtbecher eingeschlossen sind. Die männlichen Blütenstände sind ebenfalls kugelig, vielblütig und zottig.

Die eiförmigen Blätter sind im Frühling auffallend grellgrün. Sie glänzen an der Oberseite und sind bis zu 10 cm lang. Im Herbst färben sie sich rotbraun und verbleiben bis zum Frühjahr an den Zweigen.

Erst nach 30 Jahren entwickeln sich in den Fruchtbechern je zwei 3-kantige Samen, die Bucheckern, die vielen Tieren (Mäusen, Eichhörnchen, Eichelhäher) als Nahrung dienen.

In trockenen, heißen Jahren werden mehr Früchte ausgebildet, was für den Baum eine starke Belastung bedeutet.

Buchen sind sehr empfindlich gegen Spätfröste, Staunässe und Trockenheit. Sie können aber bis zu 6 kg Kohlendioxid aus der Luft filtern und bis zu 5 kg Sauerstoff abgeben.

Verwendete Pflanzenteile

Die im Februar und März gesammelte Rinde junger Zweige und Blätter; Früchte (Bucheckern), Holz; der aus dem Holz gewonnene Teer

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe (Rinde), Vitamin C (Blätter), 40 – 45% fettes Öl (Bucheckern)

Heilwirkung

Buchenrinde wirkt adstringierend, fiebersenkend und antiseptisch. Volksheilkundlich wird sie bei Atemwegserkrankungen, Durchfall und als Ersatz von Chinarinde bei Fieber genutzt.

Der aus dem Holz durch trockene Destillation gewonnene Buchenteer wirkt juckreizstillend und entzündungshemmend und wurde früher äußerlich bei Ekzemen eingesetzt.

Nebenwirkungen

Bucheckern enthalten Blausäure. Deshalb sollte nur eine geringe Menge roh verzehrt werden. (Eine Handvoll Bucheckern kann bereits Unwohlsein hervorrufen.)

Geschichtliches

Der Gattungsname ist griechischer Herkunft: „phagein“ = essen. Der Artname ist vom lateinischen „silva“ = Wald, im Wald lebend hergeleitet.

Die Blutbuche (Fagus sylvatica Purpurea) ist eine beliebte Zuchtform der Rotbuche, bei der die Blätter einen übermäßig hohen Anteil des roten Farbstoffs Cyanidin enthalten, der den grünen Farbstoff Chlorophyll übertönt. Süntelbuchen wachsen mehr in die Breite als in die Höhe. Sie beeindrucken durch verdrehte und miteinander verwachsene Äste.

Buchenblätter, die reich an Mineralien, Stärke und Proteinen sind, wurden früher vor allem als Tierfutter verwendet. Die Nüsse dienten neben Eicheln als Mastfutter für die Schweine.

In der Gerberei dient Buchenrinde zur Bearbeitung von Leder.

Die Blätter der Buche werden in besonderen Zubereitungen in der Kosmetikindustrie zu „Anti-Aging-Präparaten verarbeitet. Nach Fermentation können sie wie Tabak geraucht werden.

Das fette Öl mit etwa 90% ungesättigten Fettsäuren findet in der Lebensmittelindustrie Verwendung. (Durch Rösten werden die Giftstoffe abgebaut.) Es wurde auch als Lampenöl genutzt.

Das Holz wird in der Möbelindustrie (Eisenbahnschwellen, Parkett, Treppenbau, Spielzeug, Wäscheklammern) und zur Gewinnung von Holzkohle, Kaminholz und zum Räuchern genutzt. Die Holzasche wurde bei der Glasherstellung benötigt.

In Bergregionen wurde das Buchenlaub oftmals als Stallstreu verwendet; die Wälder wurden regelrecht leergefegt.

Spechte (Buntspecht, Grauspecht, Schwarzspecht) bauen in Buchen gern ihre Nisthöhlen.

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