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Ehrenpreis

Veronica officinalis

Allerweltsheil, Grundheil, Wundkraut, Heil-aller-Schaden, Sta-up un ga darvon, auch Gewitterblume, Männertreu

Ehrenpreis gehörte bis vor kurzem zu den Braunwurzgewächsen (Scrophulariaceae). Heute wird er den Wegerichgewächsen (Plantaginaceae) zugerechnet. Er ist in ganz Europa und Vorderasien verbreitet, auch in Nordamerika heimisch und kommt in Waldgebieten, besonders an Waldrändern, und auf Heideflächen vor. Mit bis zu 450 Arten ist die Gattung sehr artenreich.

Er überwintert mit einem kriechenden Wurzelstock. Im Frühling treiben aus niederliegenden Sprossen aufsteigende Seitenzweige. Die Blätter sind graugrün, eiförmig, mit Haaren besetzt und stehen gegenständig am Stängel. Die Blüten sind traubenförmig angeordnet. Die Blütenstiele entspringen in der Achsel der Laubblätter. Die Blüten sind hellblau bis violett und sehr kurzlebig. Sie stehen in einer vierzipfeligen Krone zusammen, die am Grund eine sehr kurze Röhre bildet.

Das junge Kraut kann als Salat oder Gemüse verzehrt werden.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Rachenblütler Scrophulariaceae
- Anwendungsbereich: Erkältungskrankheiten, Schleimhautentzündungen
- Blütenfarbe: blau
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Verwendete Pflanzenteile

Das blühende Kraut, das getrocknet wird.

Inhaltsstoffe

Glykosid Aukubin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl

Heilwirkung

„Allerweltsheil“ Ehrenpreis wird volksmedizinisch als Tee genutzt, bei Husten, zum Gurgeln, bei Erkältungserkrankungen, Schleimhautentzündungen im Mund und Rachen, bei Lebererkrankungen und Nierenleiden, bei Rheuma und Gicht. Auch bei Hautjucken, Magenverstimmung und Appetitlosigkeit soll Ehrenpreis helfen können. Wegen seiner gallefördernden, leicht abführenden und krampflösenden Eigenschaften wurde er sehr geschätzt. Die Droge ist heute ungebräuchlich, weil es besser wirkende Pflanzen gibt.

In Österreich soll festgestellt worden sein, dass Ehrenpreistee einen erhöhten Cholesterinspiegel günstig beeinflussen kann.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt.

Geschichtliches

In den Schriften des Altertums war Ehrenpreis wahrscheinlich nicht bekannt und findet deshalb keine Erwähnung. Im Mittelalter genoss die Pflanze aber besondere Wertschätzung.

1690 erschien von Johannes Francus ein Buch über die Pflanze.

Im Volksglauben war die Überzeugung, dass Ehrenpreis gegen die Pest helfen könnte fest verankert. So ist der Vers „Trinkt Ehrenpreis und Bibernell, so sterbet ir nit so schnell“ aus dieser Zeit überliefert.

Es galt als Frevel, die blauen Blüten der Pflanze in der Nähe eines Hauses abzupflücken, diese sollten Gewitter abwenden können.

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