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Benediktenkraut

Centaurea benedicta, früher auch cnicus benedictus

Kardobenediktenkraut, Bitterdistel, Heildistel, Benediktenwurzel, Spinnenkraut

Das Benediktenkraut ist eine einjährige distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es ist in den östlichen Mittelmeergebieten und in Vorderasien heimisch und in Südafrika und Mittelamerika eingeschleppt. Es wächst bevorzugt auf mageren Sandböden in direkter Sonne und erreicht Höhen bis zu 50 cm. Vereinzelt ist es verwildert auf Ruderalflächen anzutreffen. Zunächst bildet sich eine grundständige Blattrosette, aus der ein aufrechter fünfkantiger Stängel wächst, der stark verästelt und im unteren Teil borstig behaart ist. Die bis zu 30 cm langen fiederlappigen, meist stängelumfassenden Laubblätter sind unterseits wollig behaart mit spitzen Stacheln am Blattrand versehen. Die gelben röhrenförmigen Blüten stehen einzeln in einem Trichter aus Hochblättern an den Enden der Stängel. Sie sind von spinnwebartig behaarten Hüllblättern umgeben, die an den Spitzen Dornen tragen. Der Blütenboden ist seidig behaart. Blütezeit: Juni bis September Die Frucht ist eine Achäne mit an der Spitze gezähntem Rand und borstigem Pappus.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsbeschwerden
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: einjährig

Blütezeit

Juni bis September

Die Frucht ist eine Achäne mit an der Spitze gezähntem Rand und borstigem Pappus.

Verwendete Pflanzenteile

Die getrockneten Blätter und krautigen Zweigspitzen mit den Blüten; die Stängel werden nur geschält verwendet.

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, vor allem Cnicin, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Flavonoide, sehr viel Schleim

Heilwirkung

Das Benediktenkraut zählt zu den sanften verdauungsfördernden Mitteln, dessen Bitterwert geringer ist als der von Enzian oder Tausendgüldenkraut. Auf Grund des Bitterstoffgehalts wird vermehrt Magensaft und Galleflüssigkeit gebildet. Die getrockneten oberirdischen Teile der Pflanze werden als Tee meist in Mischungen bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Völlegefühl und leichtem Durchfall verwendet, volksheilkundlich auch bei Herzfunktionsstörungen und Fieber. Extrakte des Benediktenkrauts werden zu Gallemitteln und Kräuterlikör verarbeitet. Äußerlich dient der Tee wegen der antiseptischen Wirkung auch als Wundheilmittel bei Geschwüren und Frostbeulen. Nach neueren Erkenntnissen sollen die Schleimstoffe eine günstige Wirkung (z.B. bei leaky gut, dem durchlässigen Darm) auf das Darm-Mikrobiom ausüben.

Nebenwirkungen

In höheren Dosen kann der Inhaltsstoff Cnicin Brechreiz hervorrufen; volksheilkundlich wird das Benediktenkraut deshalb auch als Brechmittel verwendet. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Benediktenkraut nicht verwendet werden, ebenso nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen Korbblütler. Kreuzallergien zu Kornblume und Beifuß sind möglich.

Geschichtliches

Der ältere Gattungsname „Cnicus“ ist griechischen Ursprungs (knizein = quälen) und bezieht sich auf die stacheligen Hüllkelchblätter. „Benedicta“ oder „benedictus“ (lat. gesegnet) könnte auf die der Pflanze nachgesagte Heilkraft hinweisen. Die Bezeichnung könnte auch ein Hinweis auf die Nutzung der Pflanze durch Benediktinermönche sein.

Der Name „Centaurea“ soll sich auf den Zentauren Chiron beziehen, der in der griechischen Mythologie die Wunde an der Ferse des Achilles mit der Pflanze geheilt hat.

Im Altertum scheint das Benediktenkraut nicht verwendet worden zu sein, die antiken Autoren benennen es nicht.

Martin Luther soll mit der Pflanze sein Seitenstechen behandelt haben.

Im 16. Jahrhundert war das Benediktenkraut eine bekannte und weit verbreitete Arzneipflanze gegen viele Krankheiten wie Magen und Leberbeschwerden, Lungenerkrankungen, Krämpfe und Krebs und galt auch als eines der wichtigsten Mittel gegen die Pest.

Zu Goethes Zeiten wurde das Benediktenkraut offizinell.

In seiner Komödie „Viel Lärm um nichts“ erwähnt William Shakespeare das Benediktenkraut mit doppelter Bedeutung: Beatrice erhält den Rat: „Get you some of this distilled carduus benedictus and lay it to your heart. It is the only thing for a qualm.” (Es ist das einzige Mittel gegen Schwäche/Übelkeit.)

Benedikt, mit dem sich Beatrice Wortgefechte liefert, ist zugleich aber auch der Name des jungen Mannes, in den sie heimlich verliebt ist.

Der ältere Gattungsname „Cnicus“ ist griechischen Ursprungs (knizein = quälen) und bezieht sich auf die stacheligen Hüllkelchblätter. „Benedicta“ oder „benedictus“ (lat. gesegnet) könnte auf die der Pflanze nachgesagte Heilkraft hinweisen, der heilige Benedikt soll die Pflanze zur Heilung empfohlen haben. Die Bezeichnung könnte auch ein Hinweis auf die Nutzung der Pflanze durch Benediktinermönche sein.

Der Name „Centaurea“ soll sich auf den Zentauren Chiron beziehen, der in der griechischen Mythologie die Wunde an der Ferse des Achilles mit der Pflanze geheilt hat.

Im Altertum scheint das Benediktenkraut nicht verwendet worden zu sein, die antiken Autoren benennen es nicht. Martin Luther soll mit der Pflanze sein Seitenstechen behandelt haben. Im 16. Jahrhundert war das Benediktenkraut eine bekannte und weit verbreitete Arzneipflanze gegen viele Krankheiten wie Magen und Leberbeschwerden, Lungenerkrankungen, Krämpfe und Krebs und galt auch als eines der wichtigsten Mittel gegen die Pest. Zu Goethes Zeiten wurde das Benediktenkraut offizinell.

In seiner Komödie „Viel Lärm um nichts“ erwähnt William Shakespeare das Benediktenkraut mit doppelter Bedeutung: Beatrice erhält den Rat: „Get you some of this distilled carduus benedictus and lay it to your heart. It is the only thing for a qualm.” (Es ist das einzige Mittel gegen Schwäche/Übelkeit.) Benedikt, mit dem sich Beatrice Wortgefechte liefert, ist zugleich aber auch der Name des jungen Mannes, in den sie heimlich verliebt ist.

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