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Waldmeister

Galium odoratum
© AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)

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Maikraut, wohlriechendes Meierkraut, Maiblume, Waldtee, Herzfreund, Herzfreude, Leberkraut, Sternleberkraut

Waldmeister ist eine ausdauernde zarte Pflanze bis 30 cm Höhe aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Er ist in ganz Europa und Nordafrika heimisch und vorzugsweise in schattigen Laubwäldern zu finden. Aus einem dünnen Wurzelstock treiben vierkantige Stängel, die in Quirlen angeordnete Längliche Blätter tragen. An der Spitze befinden sich doldenartige Blütenstände. Die weißen Blüten haben vier Blütenblätter, die trichterförmig verwachsen sind. Die ganze Pflanze duftet besonders stark in angewelktem Zustand.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Rötegewächse Rubiaceae
- Anwendungsbereich: Beruhigungsmittel, Migräne
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Mai, Juni

Verwendete Pflanzenteile

Kraut, das kurz vor oder während der Blüte gesammelt und schnell getrocknet werden muss. Waldmeister wird vor allem zum Aromatisieren von Getränken, Pudding oder Kräuterlikören verwendet.

Inhaltsstoffe

Cumaringlykosid, das beim Trocknen Cumarin abspaltet, Bitterstoffe, Gerbstoffe

Heilwirkung

Waldmeister (als Tee) wurde angewendet als mildes Beruhigungsmittel bei Gallen- und Steinleiden, bei Darmstörungen und krampfartigen Zuständen. Die beruhigende Wirkung hilft bei Nervosität. Herzklopfen und Migräne. Die Droge wird heute nicht mehr therapeutisch genutzt.

Nebenwirkungen

Cumarin ruft u.a. Kopfschmerzen hervor. In Tierversuchen hat es sich als stark toxisch für die Leber erwiesen. Die Verwendung von Waldmeisterkraut zur gewerblichen Herstellung von Essenzen für Genusszwecke ist seit 1981 verboten. Für die Bereitung von Maibowle sollten pro Liter Wein höchstens 3 g frisches Kraut verwendet werden.

Gefährlich kann Waldmeister für schwangere Frauen werden, es könnte zu Fehlgeburten kommen.

Geschichtliches

In alten Kräuterbüchern ist Waldmeister unter dem Namen „Herba matrisylvae“ - Waldmutterkraut zu finden. Aber irgendwann ist aus der Waldmutter ein Waldmeister geworden.

Waldmeister gehörte zu den Pflanzen, die man „Mariae Bettstroh“ nannte. In vorchristlicher Zeit gab man Gebärenden und Wöchnerinnen besondere Kräuter in Matratze und Kissen, um die Geburt zu erleichtern und das Kind zu stärken.

Der getrocknete Waldmeister im Kissen wirkte auch schlaffördernd und nervenstärkend. Auch für die Säuglinge, die ihre Umwelt mehr als Erwachsene über Gerüche wahrnehmen, dürfte der angenehme Geruch wohltuend gewesen sein.

Während der Zeit des Hexenglaubens gebrauchte man Waldmeister zur Abwehr von bösen Geistern.

Um Motten fern zu halten, legte man Waldmeister gern in Schränke und Schubladen.

Wegen des Cumaringeruchs, der beim Welken auftritt, wird Waldmeister seit langem zur bekannten würzigen Maibowle verwendet. Maibowle ist ein sehr altes traditionelles Getränk und wird bereits im 9. Jh. erwähnt. Benediktinermönch Wandalbertus im Jahre 854: „Schütte den perlenden Wein auf das Waldmeisterlein.“

Maibowle

Man übergießt 2 bis 3 Waldmeisterstängel mit einem Liter Weißwein und lässt sie bei Zimmertemperatur drei Stunden lang ziehen. Dann wird der aromatisierte Wein abgeseiht und mit Sekt aufgegossen. Für die alkoholfreie Maibowle verwendet man statt des Weins Apfel- oder Traubensaft.

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