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Traubensilberkerze

Cimicifuga racemosa

Wanzenkraut, Schwarze, nordamerikanische, wilde Schlangenwurzel, Frauenwurzel, traubenförmige Schwarzwurz, langtraubiges Christophskraut

Die Traubensilberkerze ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie stammt aus Kanada und den nordöstlichen Gebieten der USA und wächst bevorzugt in schattigen Höhenlagen. Sie kommt auch in den gemäßigten und arktischen Zonen Asiens vor, in Europa ist sie vor allem als Zierpflanze beliebt. Aus einem zylindrischen, stark verzweigten schwärzlichen Wurzelstock wachsen

aufrechte, glatte beblätterte Stängel, die bis zu 2 m hoch werden. Die großen gestielten dreifach gefiederten Laubblätter sind eingeschnitten oder gezähnt. Die zahlreichen kleinen Blüten mit vier grünlich-weißen Kelchblättern stehen an langen, stabförmigen Blütenkerzen in einem aufrechten traubigen Blütenstand. Die weißen Kronblätter (meist vier) fallen sofort nach dem Aufblühen ab, so dass meist nur die zahlreichen Staubblätter zu sehen sind.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
- Anwendungsbereich: Wechseljahrsbeschwerden
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Juni bis September. Die Frucht ist eine eiförmige Kapsel.

Der Geruch muss für Wanzen und andere Insekten abartig sein, da diese die Pflanze und selbst benachbarte andere Pflanzen meiden.

Verwendete Pflanzenteile

Der Wurzelstock (Wanzenkrautwurzel), der nach der Fruchtreife ausgegraben, frisch verarbeitet (für homöopathische Arzneimittel) oder getrocknet wird. Er riecht eigenartig und schmeckt bitter, scharf und zusammenziehend.

Inhaltsstoffe

15 bis 20 % Cimifugin (ein Gemisch aus Harzen, Bitterstoffen, ätherischen Ölen und weiteren Stoffen), Glykoside, Gerbstoffe, Saponine, Alkaloide. Pharmakologisch wird der Gesamtextrakt als die aktive Substanz angesehen.

Heilwirkung

Die Droge hat östrogenähnliche Eigenschaften. Auszüge davon sind Bestandteil von Arzneifertigpräparaten, die aufgrund einer hormonartigen Wirkung bei klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Schweißausbrüchen verabreicht werden. Genaue Wirkungsweisen sind noch nicht vollständig geklärt.

Die Kommission E hat die Wirksamkeit von Präparaten aus Cimicifuga bestätigt und hält den Einsatz bei prämenstruellen und dysmenorrhoischen Beschwerden für gerechtfertigt.

Nach neueren Untersuchungen soll auch der Knochenabbau bei Osteoporose gehemmt werden, und auch hormonell bedingter Haarausfall wird positiv beeinflusst. Dieser Effekt soll auch für Männer gelten

Eine Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem, auf Blutfette, Blutzucker und den Blutdruck wird vermutet.

Nebenwirkungen

Wegen der wehenfördernden Wirkung sollte Cimicifuga nicht in der Schwangerschaft verabreicht werden. Es können Magen-Darmbeschwerden auftreten, auch eine Leberschädigung ist möglich. Seit September 2009 müssen Cimicifuga-Arzneimittel entsprechende Warnhinweise tragen.

Geschichtliches

Der Gattungsname setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern cimex (Wanze) und fuga (Flucht). Der Artname racemosa (racemosus, Traube) beschreibt den traubigen Blütenstand.

Der Name Wanzenkraut nimmt Bezug auf den abstoßenden Geruch der Blütenstände, der die Blattwanzen vertreiben soll.

Die Traubensilberkerze galt bei den Indianern Nordamerikas vor allem als Gegengift zum Biss der Klapperschlange und wurde von ihnen seit langem genutzt. Auch zur Erleichterung der Geburt wurde die Wurzel verwendet. Darauf weisen die Namen „Snakeroot“ und „Squawroot“ hin.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam die Pflanze nach Europa. Arzneilich verrwendet wird sie erst seit dem 19. Jahrhundert. Am Anfang stand der Einsatz bei Geschwüren, bei Tuberkulose und Rheuma galt sie als Wundermittel. Man vermutete einen Einfluss auf Blutdruck und Herz, bis man um 1940 die gynäkologische Wirkung entdeckte.

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