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Schwarzer Senf

Brassica nigra

Brauner Senf, französischer Senf, Senfsaat, Mostrich, Gartensenf

Der schwarze Senf ist der scharfe Vertreter der Senfgeschwister. Er stammt aus dem Mittelmeerraum und wächst verwildert im europäischen Raum außer in Nordeuropa als einjährige krautige Pflanze an Wegrändern, auf Schuttplätzen und Flussufern. Er benötigt viel Sonnenlicht und bevorzugt warme, kalkreiche Böden. Der Stängel wird bis zu 150 cm hoch. Er ist im unteren Bereich rau behaart, im oberen Bereich kahl, bläulich bereift und verzweigt. Die gestielten fiederteiligen Blätter sind wechselständig angeordnet. Die vierzähligen, gelben Blüten stehen in endständigen und achselständigen Trauben.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Kreuzblütler Brassicaceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsförderung, Rheuma
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: einjährig

Blütezeit

Juni bis August

Aus den Blüten entwickeln sich Schoten, die senkrecht stehen und am Stängel anliegen. Sie enthalten meist 4 bis 10 dunkelbraune oder schwarze kugelige Samen, die bis zu 2 mm dick werden.

Verwendete Pflanzenteile

Samen

Inhaltsstoffe

Glykosid Sinigrin, (ein Kampfstoff, der die Pflanze vor Fressfeinden schützt), Schleim, 30% fettes Öl mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren; Senfsprossen enthalten viele Vitamine.

Heilwirkung

Der schwarze Senf wird innerlich und äußerlich überwiegend als Heilmittel verwendet. Äußerlich angewandt mit Breiumschlägen, Wickeln und Pflastern wird er zur Hautreiztherapie verwendet. Das ätherische Allylsenföl wirkt stark reizend und durchblutungsfördernd und dient – mit Alkohol verdünnt – als Einreibemittel. Volksheilkundlich wird gepulverter schwarzer Senfsamen bei rheumatischen Beschwerden und Bronchitis eingesetzt.

Nebenwirkungen

Für Schwangere und Kinder dürfen keine Anwendungen mit schwarzem Senf vorgenommen werden. Bei innerlicher Anwendung ist Vorsicht geboten, zu intensiver Senfgenuss kann die Magenschleimhaut reizen.

Geschichtliches

Der schwarze Senf wird seit Menschengedenken kultiviert und als Heil- und Nutzpflanze verwendet. Bereits vor 3000 Jahren wurden in China die Speisen mit Senfkörnern verfeinert. Von China gelangten sie nach Griechenland und zu den Römern. Seit der Römerzeit wird Senf in Mitteleuropa kultiviert. Die Römer verwendeten Most zur Herstellung von Speisesenf, daher rührt der Name Mostrich. In der Antike wurde Senf auch als Aphrodisiakum genutzt.

Im späten Mittelalter entwickelte sich in Frankreich eine regelrechte Senfkultur, Dijon wurde „Senfhauptstadt“. 1747 begründete Antoine Maille hier einen Handel für Essig und Senf und wurde Hoflieferant für den Hochadel (französische und preußische Könige, den russischen Zarenhof, englische Royals…) Mittlerweile wird Dijonsenf in mehr als 60 Länder exportiert.

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