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Safran

Crocus sativus

Echter Safran, Gewürzsafran

Der Safran gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Er ist wahrscheinlich in Südeuropa und Westasien heimisch und wird heute vor allem in Spanien kultiviert. Safran benötigt einen windgeschützten Standort, Licht und milde Temperaturen. Aus einer Wurzelknolle entspringen schmale speerförmige Blätter mit einem weißen Mittelstreifen. Sie umschließen die hellviolette trichterförmige Blüte, die nur etwa 10 Tage geöffnet bleibt. Die sechs großen Blütenblätter weisen feine helle Streifen auf. In der Blütenmitte befindet sich ein hellgelber Griffel, der sich in drei 2 bis 5 cm lange orangerote Narbenschenkel teilt. Diese werden in mühevoller Handarbeit geerntet. Sie schmecken bitter, herb und scharf. Für ein Kilo Safran werden etwa 200 000 Blüten geerntet.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Schwertliliengewächse Iridaceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsbeschwerden, Gewürz
- Blütenfarbe: hellviolett
- Giftigkeit: schwach giftig

Blütezeit

September bis November

Die Frucht ist eine Kapsel. Safran wird aber nur vegetativ durch Knollenteilung vermehrt.

Verwendete Pflanzenteile

Die Narbenschenkel

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil Safranal den Geruch bestimmt, Farbstoffe, Bitterstoffe

Heilwirkung

In der Volksheilkunde wurde Safran als Sedativum bei Krämpfen und Asthma verwendet, ebenso zur Förderung der Menstruation, aber auch als Aphrodisiakum. Bei depressiven Verstimmungen soll durch Safran eine positive Wirkung wie bei einem Antidepressivum zu verzeichnen sein. Überwiegend wird Safran als Gewürz und zum Färben von Lebensmitteln genutzt.

Nebenwirkungen

In höheren Dosen (wenige Gramm) ist Safran giftig. Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe, Schwindel und Benommenheit und Blutungen (Nase, Gebärmutter) sind möglich. In der Schwangerschaft ist von Zubereitungen mit Safran wegen der Anregung der Uterusmuskulatur und der Gefahr eines Aborts abzuraten.

Geschichtliches

Der Name Safran ist arabischer Herkunft und bedeutet „gelb sein“.

Safran galt als „das Gewürz der Götter und Könige“. So soll Göttervater Zeus auf Safran geschlafen haben.

Bereits im Papyrus Ebers (ca. 1600 v. Chr.) wird Safran erwähnt und seit urgeschichtlicher Zeit in der persischen und indischen Medizin als Arzneimittel verwendet. Wegen seiner magischen Kräfte glaubte man an die Linderung bei vielen Beschwerden. Dioskurides nutzte Safran u.a. bei der Behandlung von Rheuma. Im Mittelalter galt Safran als herz- und magenstärkend und harntreibend.

Safran wurde als wichtiges Handelsgut über das gesamte Mittelmeergebiet verbreitet, der Handel über die Alpen wurde sogar durch gesetzliche Regelungen bestimmt. Als wertvolles und sehr teures Gewürz wurde Safran schon immer mit anderen Pflanzen, die einen billigeren Farbstoff liefern, verfälscht. Heute wird pulverisierter Safran oft mit Saflor, der Färberdistel („Falscher Safran“) oder mit Kurkuma gestreckt. Im Mittelalter war ein Pfund Safran so wertvoll wie ein Pferd. Deshalb wurde es auch als „rotes Gold“ bezeichnet.

Seit jeher spielt Safran als Färbemittel eine große Rolle. Mit Safran gefärbte Kleidung galt als Zeichen für Macht und Reichtum.

Durch Verfügung der Obrigkeit im Mittelalter wurde das Gelb des Safrans zur Farbe der Außenseiter, mit der die Angehörigen von Randgruppen gekennzeichnet wurden. Juden mussten z. B. safrangelbe Hüte tragen.

Als Gewürz ist Safran Bestandteil von indischem Curry. Es würzt auch die spanische Paella und die französische Bouillabaisse.

Im Kinderlied „Backe, backe Kuchen…“ ist Safran eine der Backzutaten: … „Safran macht den Kuchen gel(b)“.

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