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Petersilie

Petrosilium crispum

Giftpflanze des Jahres 2023

Gartenpetersilie, Stehsalat, Peterwurz, Peterchen, Peterling

Die Petersilie, von der es mehr als 20 Zuchtsorten gibt, ist eine zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Wahrscheinlich im Vorderen Orient beheimatet, ist sie inzwischen weltweit verbreitet. Im ersten Vegetationsjahr bildet die Pflanze aus einer dicken fleischigen Pfahlwurzel eine Rosette mit dunkelgrünen, gestielten, dreifach gefiederten Blättern, die nur im ersten Vegetationsjahr verwendbar sind. Im zweiten Jahr treiben aufrechte, feingerillte, kahle Stängel aus, die 25 bis 80 cm hoch werden können. Sie tragen grünlich-gelben Doldenblüten.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Doldenblütler Apiaceae
- Anwendungsbereich: Harnwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Gewürz
- Blütenfarbe: grün-gelb
- Giftigkeit: teilweise giftig
- Lebensdauer: zweijährig

Blütezeit

Juni, Juli.

Die Früchte sind klein und grünlich-braun. Die ganze Pflanze besitzt einen charakteristischen frischen, würzigen Geruch.

Verwendete Pflanzenteile

Wurzel, Blätter, Früchte

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl (Apiol, Limonen) Flavonoide, Mineralstoffe, hoher Gehalt von Vitamin A und C; Vitamin K

Heilwirkung

Die frischen Blätter gelten als Universalgewürz. Sie sollten nur roh oder kurz erhitzt werden, weil sonst das Aroma verloren geht. Das Trocknen der Blätter führt zu einem starken Verlust des Aromas.

Der Teeaufguss der Wurzel- und der Fruchtdroge wirkt harntreibend und schwach krampflösend. Die Wirkung ist bei den Früchten stärker ausgeprägt, da sie mehr ätherisches Öl enthalten. Beide Drogen werden als Bestandteil von Teemischungen bei Rheuma, Gicht und Stoffwechselproblemen verwendet. Der Petersilienwurzeltee dient zur unterstützenden Behandlung bei Harnwegsinfekten.

Das frische vor Beginn der Blüte gesammelte Kraut wird zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel verwendet, die bei Reizblase und Entzündungen der Harnröhre eingesetzt werden.

Die Abkochung von Samen und Wurzel soll als Haarwuchsmittel angewandt werden können.

Nebenwirkungen

Bei normaler Dosierung und der Verwendung der Droge als Tee sind Nebenwirkungen nicht bekannt. In höherer Dosierung der Früchte wird die Kontraktion der glatten Muskulatur von Darm, Blase und Gebärmutter gesteigert. In der Schwangerschaft sollte auf Petersilie in größeren Mengen verzichtet werden, weil damit sonst die Wehen gefördert werden können.

In früherer Zeit wurde Petersilie bei ausgebliebener Regelblutung, Menstruationsbeschwerden und zur Abtreibung genutzt.

Die Nutzung der Früchte wird von der Kommission nicht mehr empfohlen,

Bei Überdosierung kann es zu Reizungen des Magen-Darmtraktes kommen.

Geschichtliches

Von der Petersilie existieren verschiedene Zuchtformen: Glatte P., Krause P. und Wurzelpetersilie.

Die Petersilie war bereits im Altertum als Heilpflanze sehr geschätzt. Bei der Benennung wurde aber nicht genau zwischen Sellerie und Petersilie unterschieden. Der Gattungsname Petroselinum leitet sich aus dem Griechischen her: petros (Fels, Stein) und soll den ursprünglichen Standort beschreiben. Selinon war die griechische Bezeichnung sowohl für die Petersilie als auch den Sellerie.

Petersilie keimt nur sehr langsam. Deshalb soll sie – nach altem Volksglauben – erst nach Rom reisen, um sich von Petrus die Erlaubnis zum Aufgehen zu holen. Nach sieben Wochen ist sie dann von ihrer langen Reise zurück.

In der Antike galt die Petersilie als Symbol der Wiedergeburt. In ihr soll die Kraft vorhanden sein, neues Leben einzuhauchen. Sie soll außerdem Kraft, Intelligenz und Geschicklichkeit verleihen. Bei den Römern erhielten daher die Gladiatoren zu ihrem letzten öffentlichen Mahl vor dem Kampf große Mengen an Petersilie, auch die Schlachtrösser bekamen Petersilie.

Durch die Römer gelangte die Petersilie auch nach Mitteleuropa und war schon bald in den Klostergärten zu finden. Im 16. Jahrhundert war die Petersilie ein allgemein bekanntes und verbreitetes Küchenkraut, während die medizinische Verwendung nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Zur Unterscheidung von der giftigen Hundspetersilie wurden Sorten mit krausen Blättern gezüchtet.

Im Mittelalter wurde die Petersilie in der Geburtshilfe und für Abtreibungen genutzt. „Die Dosis macht das Gift!“ mit oft tödlichen Folgen bei Überdosierung. Auf Männer soll die Petersilie eher aphrodisierend wirken. „Petersilie bringt den Mann auf’s Pferd und die Frau unter die Erd‘.“

Überwiegend im norddeutschen Raum wird nach 12 ½ Jahren die Petersilienhochzeit gefeiert. Wegen ihres satten Grüns symbolisiert sie die Hoffnung auf weitere glückliche Ehejahre. Die krausen Blätter stehen für die kleinen oder größeren Hindernisse, die sich im Lauf der Zeit einstellen. Auch an Würze darf es für die weiteren Jahre nicht fehlen.

Kaninchen lieben Petersilie, für Papageien wirkt sie tödlich.

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