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Mönchspfeffer

Vitex agnus-castus
© AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)

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Arzneipflanze des Jahres 2022

Keuschlamm, Keuschbaum, Abrahamstrauch, Liebfrauenbettstroh

Der Mönchspfeffer gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Er ist vom Mittelmeergebiet bis Nordindien verbreitet. Mönchspfeffer wächst als Strauch und kann 3 bis 5 Meter hoch werden. Die Blätter stehen kreuzweise gegenständig. Sie sind fünf bis siebenzählig handförmig gefiedert und ähneln dem Hanf. Die kleinen kugeligen Blüten, rosa, weiß oder zartblau stehen in dichten Blütenständen.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Eisenkrautgewächse Verbenaceae
- Anwendungsbereich: Menstruationsbeschwerden
- Blütenfarbe: rosa, weiß, blau
- Giftigkeit: ungiftig

Blütezeit

Juli, August. Die Früchte sind viersamige Scheinbeeren.

Verwendete Pflanzenteile

Die reifen, getrockneten Früchte

Inhaltsstoffe

Fettes und ätherisches Öl, Flavonoide, Bitterstoffe, Iridoide, Diterpene

Heilwirkung

Die Früchte greifen regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt ein. Bei Unfruchtbarkeit wird die Bildung des Gelbkörperhormons gefördert. Präparate aus den Extrakten der Früchte werden bei Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, unerfülltem Kinderwunsch und klimakterischen Beschwerden eingesetzt. In der Volksheilkunde wird Mönchspfeffer auch zum Abstillen verwendet.

Mönchspfeffer soll auch Zecken und andere Blutsauger vertreiben können.

Nebenwirkungen

Es kann zu juckendem Hautausschlag kommen. Nicht anwenden während der Schwangerschaft und Stillzeit!

Geschichtliches

Agnos (griech. = keusch, rein), agnus (lat. = Lamm), castus (lat. = keusch, züchtig)

Der Strauch galt als Sinnbild der Keuschheit. (Hera wurde unter einem Keuschbaum geboren und vereinigte sich jährlich mit Zeus unter einem Keuschbaum, ein anschließendes Bad ermöglichte ihr den Erhalt der Jungfräulichkeit.)

Bereits Dioskurides vertrat die Ansicht einer anaphroditischen Wirkung des Mönchspfeffers. Die Frauen im antiken Griechenland sollen auf den Festen zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter Keuschlamm genommen haben um geschlechtlichen Versuchungen zu widerstehen.

Zubereitungen aus den Früchten galten im Altertum und im Mittelalter als bewährtes Mittel zur Dämpfung des Geschlechtstriebs.

In den Klostergärten wuchsen neben Gewürz- und Heilpflanzen auch Pflanzen, die der „Abkehr von weltlicher Liebe“ dienten. Im klösterlichen Leben wurde Mönchspfeffer zur Wahrung des Keuschheitsgelübdes von den Ordensleuten genutzt: Mönche nahmen die Samen, die im Aussehen und Geschmack dem Pfeffer ähnlich sind, als Gewürz und hatten somit einen willkommenen Nebeneffekt.

Die scharfen Blätter wurden anstelle von Hopfen dem Bier zugesetzt, die Früchte wurden als Pfefferersatz verwendet.

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