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Mädesüß

Filipendula ulmaria
© AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)

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Echtes Mädesüß, Großer Spierstrauch, Spiräe, Krampfkraut, Wiesengeißbart, Wurmkraut, Wiesenspierstaude, Metkraut, Rüsterstaude

Das Mädesüß ist eine ausdauernde bis 150 cm hohe Pflanze mit einem unterirdisch kriechenden Wurzelstock aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es ist in Europa und Teilen Asiens heimisch und kommt auf nassen Wiesen, Auwäldern und an Grabenrändern vor. Dem Wurzelstock entsprießt zunächst eine Rosette grundständiger Blätter, aus der aufrechte Stängel wachsen, die nur im oberen Teil verzweigt und beblättert sind. Die eiförmigen Blätter mit doppelt gesägtem Blattrand sind unpaarig gefiedert und auf der Unterseite silbrig behaart. Das endständige Fiederblatt ist deutliche größer als die anderen. Die Blüten stark duftenden gelblich-weißen Blüten mit zahlreichen Staubgefäßen stehen in Trugdolden am Ende der Stängel.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Rosengewächse Rosaceae
- Anwendungsbereich: Erkältungskrankheiten, schweiß- und harntreibend, Schmerzen
- Blütenfarbe: gelb-weiß
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Juni bis September

Aus den Blüten entwickeln sich 6 – 8 Nüsschen, die wie eine Frucht erscheinen.

Verwendete Pflanzenteile

Blüten, Blätter, Wurzel; alle Pflanzenteile eignen sich zum Aromatisieren von Süßspeisen.

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Flavonoide, Salizylsäureverbindungen (ähnlich Aspirin), Gerbstoffe, Schleim

Heilwirkung

Der Tee aus den Blüten wirkt schwach schweißtreibend, fiebersenkend und harntreibend. Die Blüten werden vor allem in der Volksmedizin in Kombination mit anderen Pflanzen in Teemischungen zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten, zur Schwitzkur, zur Erhöhung der Harnmenge und bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.

Nebenwirkungen

Bei Überdosierung kann es zu Magenbeschwerden und Übelkeit kommen. Nicht anwenden bei Salicylsäure-Empfindlichkeit.

Geschichtliches

Der Name „Mädesüß“ hat nichts mit „Mädchen“ zu tun. Die Blüten wurden früher dazu verwendet den Met (Honigwein) zu süßen und zu aromatisieren. Der Name könnte auch aus „Mahdsüße“ hergeleitet sein, denn nach dem Absensen verströmen die verwelkenden Blätter einen süßlichen Geruch. Schließlich ist „Mede“ ein altertümlicher Begriff für Grasland. Im Englischen heißt Mädesüß „Meadow sweet“.

Der Gattungsname setzt sich aus den lateinischen Worten filum (Faden) und pendulus (pendelnd) zusammen, denn wie an einem Faden hängen die dünnen Wurzelknollen unter der Erde an der Hauptwurzel. Die Artbezeichnung ulmaria (ulmenartig) weist auf die Form der Blätter hin.

Mädesüß wurde seit alter Zeit als Arzneipflanze verwendet.

Es zählte zu den heiligsten Kräutern der keltischen Druiden und wurde als Wurmkraut und als blutstillendes Wundkraut verwendet. Auch bei Durchfällen, Krämpfen, Frauenleiden, Gicht und Pest wurde die Pflanze eingesetzt.

Auf Grund des angenehmen Dufts war Mädesüß auch ein beliebtes Streukraut, das man morgens auf den Fußboden streute und abends wieder zusammenfegte.

In England wurde Mädesüß neben Dost und Gundermann zum Bierbrauen verwendet und Duftpotpourris beigemischt. So zählte es zu den bevorzugten Aromapflanzen von Elisabeth I.

Mädesüß enthält schmerzstillende Substanzen, Vorläufersubstanzen der Salicylsäure, einem Pflanzenhormon, das in Blüten, Blättern und Wurzeln von Pflanzen enthalten und für die Abwehr von Krankheiten von Bedeutung ist. 1897 wurde durch Felix Hoffmann Acetylsäure gewonnen, ein seither weit verbreitetes Schmerzmittel („Aspirin“ ist abgeleitet von „Spiräe“).

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