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Lungenkraut

Pulmonaria officinalis

Echtes Lungenkraut, blaue Schlüsselblume, Fleckenkraut, Lungenwurz, Hänsel und Gretel, Adam und Eva, ungleiche Schwestern

Das Lungenkraut gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Es ist in Europa heimisch und in Laubwäldern bis in Höhen von 1500 m anzutreffen. Es ist pflegeleicht und anspruchslos und zählt zu den Frühblühern im Garten. Am besten gedeiht es im Halbschatten unter Bäumen und Sträuchern. Aus einem waagerecht kriechenden Wurzelstock bildet sich eine Blattrosette mit eiförmigen, ganzrandigen rauen Blättern, die weißliche Flecken aufweisen. An leicht behaarten Stängeln, die bis 30 cm lang werden, mit wechselständigen Blättern bilden sich Blütensprosse, an deren Enden die Blüten zu mehreren angeordnet sind. Die Blüten mit auffallend tiefen Blütenkelchen und einer fünfzähligen Krone sind zu einer Röhre verwachsen. Sie sind eine wertvolle Bienenweide. Anfangs rötlich durch das saure Milieu in den Knospen verändern die Blüten nach der Bestäubung ihre Farbe und werden blau, weil das Milieu sich gegen neutral oder alkalisch verändert.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Raublattgewächse Boraginaceae
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: blau, rot
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

März bis Mai

Aus den Blüten entwickeln sich vierteilige Klausenfrüchte mit kleinen bräunlichen gezipfelten Samen, die bevorzugt von Ameisen verschleppt werden.

Verwendete Pflanzenteile

Kraut, das in den Monaten März bis Mai gesammelt wird.

Inhaltsstoffe

Als Hauptinhaltsstoff enthält das Lungenkraut Schleim, dazu Gerbstoffe, Saponine, Mineralien, Kieselsäure, Flavonoide

Heilwirkung

Das Lungenkraut ist eine Droge der Volksheilkunde. Bei Erkrankungen der Atemwege vom einfachen Husten bis zur Lungentuberkulose, bei Halsentzündungen, Heiserkeit und Bronchitis, aber auch bei Magenschleimhautentzündung, Darmentzündung und Durchfall wird Tee aus dem getrockneten Kraut empfohlen. Die Schleimstoffe befeuchten die Schleimhäute der Bronchien und beruhigen Entzündungen, die Saponine wirken auswurffördernd und reizlindernd. In der Schulmedizin spielte das Lungenkraut nie eine Rolle.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt; die Konzentration von Alkaloiden ist nicht geklärt.

Geschichtliches

In der Medizin der Antike war das Lungenkraut unbekannt. Erst im Mittelalter beobachtete man die Heilwirkung der Pflanze. Hildegard von Bingen nannte sie Lungenwurz.

In den Kräuterbüchern des 16. Und 17. Jahrhunderts wird die Droge bei Erkrankungen der Brust und der Lunge empfohlen.

Der Name Pulmonaria leitet sich vom lateinischen pulmo = Lunge ab.

Paracelsus (1493 – 1541) machte auf die günstigen Wirkungen der Pflanze aufmerksam. Durch seine Signaturenlehre glaubte man in den Blättern und Blüten einen Hinweis auf den Einsatz bei Lungenleiden erkennen zu können. „Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, so von ihr ausgeht, zu dem, dazu es gut ist“: die Blätter haben die Form von Lungenflügeln, Flecken deuten die Lungenbläschen an, die roten Blüten stehen für arterielles Blut, die blauen Blüten für sauerstoffarmes Blut.

Der Volksmund dichtete der Pflanze an, dass die hellen Flecken auf den Blättern daher kämen, dass die Milch der Mutter Maria auf diese getropft wäre. In England nennt man die Pflanze auch „Virgin Mary’s milk-drops = Milchtropfen unsrer lieben Frau.

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