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Lein

Linum usitatissimum

Heilpflanze des Jahres 2005

Linum usitatissimum

Flachs, Dreschlein

Der echte Lein gehört zur Familie der Leingewächse (Linaceae). Er ist wahrscheinlich im Mittelmeergebiet heimisch und wird weltweit in Kulturen angebaut. Wahrscheinlich ist er eine der ältesten Kulturpflanzen, die als Faserpflanze und als Ölpflanze angebaut wurde. Auf Grund des Ölgehalts zählt Lein ebenso wie Mohn, Hanf und Raps zu den Ölpflanzen.

Lein wächst als einjährige Pflanze mit kurzen spindelförmigen Wurzeln. Er wird 30 bis 120 cm hoch und bildet aufrechte schlanke im oberen Teil verzweigte Stängel mit wechselständigen, schmalen, graugrün bereiften Blättern. Am Ende der Stängel entfalten sich die wunderschönen fünfzähligen himmelblauen Blüten. Aus diesen bildet sich eine Kapsel, die in abgetrennte Fächer unterteilt ist. In diesen befinden sich bis zu 10 Samen. Beim Einlegen in Wasser bildet sich eine Schleimhülle um die Samen.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Leingewächse Linaceae
- Anwendungsbereich: Verstopfung, Ölpflanze
- Blütenfarbe: blau
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ein- bis zweijährig

Blütezeit

Juni, Juli.

Die Samen werden im September geerntet, wenn sie ausgereift sind.

Verwendete Pflanzenteile

Samen

Inhaltsstoffe

Bis 3 bis 10% Schleim in der Samenschale, 30 bis 40 % fettes Öl, Ballaststoffe

Heilwirkung

Leinsamen regulieren die Darmtätigkeit. Sie werden innerlich bei Reizdarm, Verstopfung und Magenschleimhautentzündung eingesetzt. Samen, die unverdaut in den Dickdarm gelangen, quellen dort auf und dehnen die Darmwand, was die Ausscheidung bei Verstopfung fördert. Wichtig ist aber, dass die Leinsamen ohne vorheriges Quellen verzehrt werden. Das Leinöl wirkt zusätzlich als Gleitmittel.

Auch bei Durchfall können Leinsamen hilfreich sein, weil sie Wasser und Bakteriengifte binden und dem Stuhl die Flüssigkeit entziehen.

Schleimzubereitungen mit geschrotetem, abgekochtem Leinsamen wirken beruhigend bei Reizmagen und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Leinöl weist einen hohen Anteil an Linolensäure (mehrfach ungesättigte Fettsäure) auf, die entzündungshemmend wirkt. Es reagiert aber empfindlich auf Licht und Luft und muss geschützt gelagert und zügig verbraucht werden.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt; bei Verdacht auf Darmverschluss dürfen Leinsamen nicht eingenommen werden!

Geschichtliches

Der Name Lein soll von dem keltischen Wort lin (Faden) herrühren.

Lein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und ist bereits im alten Ägypten verwendet worden. Dort wurden reiche Verstorbene in Leintücher gehüllt.

Seit der Jungsteinzeit wurde Lein zur Gewinnung von Fasern und Öl angebaut.

Bereits im Altertum wurden die Leinsamen auch arzneilich genutzt.

Hildegard von Bingen empfahl Lein zu Umschlägen, mit denen man Geschwüre erweichte.

Die Kräuterbücher des 16. Und 17. Jahrhunderts empfahlen Leinsamen und Leinöl gegen viele Krankheiten und Beschwerden, auch zur Behandlung von Verbrennungen und Verbrühungen.

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