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Eibisch

Althea officinalis

Samtpappel, Weiße Malve, Weiße Pappel, Heilwurz, Schleimwurzel, Weißwurzel, weiße Süßholzwurzel

Der Eibisch gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae).Er stammt aus Osteuropa und kommt in Europa und Westasien vor, ist als Wildpflanze aber nur noch selten zu finden. Wildbestände stehen unter Naturschutz. Die Pflanze bevorzugt salz- oder kalkhaltige Böden, auch feuchte Wiesen und Uferböschungen. Im Frühling treiben aus fingerdicken, starken, einfachen oder verzweigten Wurzeln zunächst aufrechte samtige Stängel, die 1,50 m bis 2,00 m hoch werden. Die Blätter an den Stängeln sind spiralig angeordnet. Sie sind grau-grün, samtig-filzig behaart, drei- bis fünflappig und am Rand unregelmäßig gezähnt. Die Blüten stehen zu mehreren in den Blattachseln. Sie sind trichterförmig, fünfzählig und rosa bis weißlich in filzig-grünen sechs- bis neunblättrigen Außenkelchen. Die Staubblätter sind zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen. Sie liefern reichlich Pollen. Die Blüten werden von zahlreichen Insekten aufgesucht.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Malvengewächse Malvaceae
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: rosa-weißlich
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: mehrjährig

Blütezeit

Juli bis September

Die Frucht ist aus vielen kreisrund angeordneten Teilfrüchten zusammengesetzt.

Verwendete Pflanzenteile

Wurzeln von zweijährigen Pflanzen, die im Winter geerntet werden, weil dann der Gehalt an Schleimstoffen am höchsten ist, auch Blüten und Blätter

Inhaltsstoffe

Schleim (in den Wurzeln bis zu 25%), Zucker, Pektin und Stärke (bis zu 40%); wenig Gerbstoff in den Blättern

Heilwirkung

Eibischwurzel ist eine der wichtigsten Schleimdrogen, die allein oder als Bestandteil von Hustentees verwendet wird. Der Kaltauszug aus der Wurzel wirkt reizmildernd, weil die Schleimstoffe eine Schutzschicht auf den Schleimhäuten bilden. Der Tee wird vor allem zur Linderung von Reizhusten und Entzündungen im Rachenraum verwendet. Auch bei Magenschmerzen, Durchfall und Darmbeschwerden, Verbrennungen und Furunkeln wurde Eibisch eingesetzt. Schließlich enthalten auch kosmetische Produkte und Grippemittel Zubereitungen aus den Blüten und Blättern.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt; Eibisch sollte nicht mit anderen Medikamenten eingenommen werden, weil die Schleimstoffe die Aufnahme der Wirkstoffe hemmen könnten.

Geschichtliches

Der Gattungsname „Althea“ leitet sich aus dem griechischen „althein“ = heilen her.

Bereits in der Antike wurde der Eibisch arzneilich genutzt. Er galt beinahe als Allheilmittel und wurde zur Behandlung von Wunden, Abszessen, Zahnschmerzen, Steinleiden und Durchfall eingesetzt.

Auch im Mittelalter wurde der Eibisch als Arzneipflanze hoch geschätzt. Die Wurzel wurde zu Salbe verarbeitet, die gegen Geschwüre und Beulen helfen sollte. In Hungerzeiten diente die Wurzel auch als Nahrung.

Aus den Klostergärten gelangte die Pflanze in die Bauerngärten und wurde zu einer beliebten Pflanze in der Volksmedizin. Die medizinische Anwendung ist über die Jahrhunderte stets gleich geblieben.

Im Englischen heißt der Eibisch „Marshmallow“, weil früher die so genannte Süßigkeit aus der zuckerhaltigen Wurzel (im Deutschen „Mäusespeck“) hergestellt wurde.

Zahnenden Kindern wurden früher Eibischwurzelstückchen gegeben. Sie erweichen das Zahnfleisch und erleichtern den Durchbruch der ersten Zähne.

Ein Volksglaube besagt, dass Haus und Hof gereinigt werden, wenn Eibisch verbrannt wird.

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