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Borretsch

Borago officinalis

Blauhimmelstern, Gurkenkraut, Liebäuglein, Wohlgemutkraut, Herzfreude, Augenzier

Der Borretsch stammt aus dem Mittelmeerraum und war den Griechen und Römern bekannt. Im späten Mittelalter wurde er nach Nordeuropa eingebürgert und in Klöstern und Bauerngärten kultiviert. Er gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Er ist eine einjährige krautige Pflanze, die bis 60 bis 80 cm hoch wird und in Feldkulturen und Gärten angebaut wird. Borretsch liebt sonnige windgeschützte Standorte und lockere Böden. Aus einer grundständigen Rosette mit zum Teil stark verzweigten Wurzeln wächst ein behaarter, verzweigter Stängel. Die wechselständigen Blätter sind ebenfalls haarig, zum Teil auch stachelig, sattgrün und fleischig. Auf Grund des ätherischen Öls verströmen sie einen leichten Geruch nach Gurken. An den Stängelenden sitzen viele nickende, sternförmige azurfarbene Blüten, die den ganzen Sommer über bis zum Herbst blühen. Weil die Blüten reichlich Nektar absondern zählt Borretsch zu den Bienenweiden. Einige Vogelarten (z.B. Stieglitz) bedienen sich gerne an den Samen, die auch von Ameisen verbreitet werden.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Raublattgewächse Boraginaceae
- Anwendungsbereich: Hautpflege, Gewürz
- Blütenfarbe: blau
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: einjährig

Verwendete Pflanzenteile

Blätter, Blüten; Öl aus den Samen

Inhaltsstoffe

Schleim, Gerbstoffe, Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide, ätherisches Öl; fettes Öl in den Samen mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren

Heilwirkung

Das Borretschkraut wirkt schleimgebend und entzündungshemmend und wird in der Volksmedizin bei Entzündungen der Harnwege und bei Husten und Bronchitis verwendet.

Getrocknet ist Borretsch wertlos.

Die Borretschsamen enthalten einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Das daraus gewonnene Öl (das keine Alkaloide enthält) wird äußerlich zur Pflege der Haut bei Ekzemen und Neurodermitis eingesetzt. Es enthält reichlich Omega -6-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure, die entzündungshemmend, immunstimulierend und juckreizmildernd wirken und Fehlsteuerungen des Hautstoffwechsels ausgleichen können. Eine innerliche Einnahme des Öls sollen keine vorteilhaften Ergebnisse zeigen, weil die Fettsäuren wahrscheinlich durch die Verdauungssäfte zerstört werden.

Die Blüten eignen sich hervorragend zur Dekoration von Speisen und Getränken.

Nebenwirkungen

Seit 1992 empfiehlt das Bundesamt für Risikobewertung Borretsch nur in geringen Mengen zu verzehren. Hohe Dosen des Krauts sollen die Leber schädigen und Krebs erzeugen können. Es ist nicht geklärt, welche einzelnen Stoffe der Pyrrolizidinalkaloide eine Gefährdung darstellen.

Menschen mit Blutgerinnungsstörungen sollten auf die Anwendung verzichten ebenso in Schwangerschaft und Stillzeit.

Geschichtliches

Der Name „Borretsch“ leitet sich wahrscheinlich von den lateinischen Wörtern „burra“ (grober Stoff) oder „borra“ (steifes Haar) ab.

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