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Frühlings-Adonisröschen

Adonis vernalis

Christwurz, Teufelsauge, Ziegenblume

Das Frühlingsadonisröschen gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ursprünglich stammt es aus Sibirien. Es erreicht Höhen von 10 bis 40 cm und wächst ausdauernd und krautig auf Trockenwiesen und Halbtrockenrasenflächen bevorzugt dort, wo die Wiesen durch Beweidung kurz gehalten werden. Das Wurzelsystem ist reich verzweigt und reicht bis zu 1 m tief in die Erde. Die Laubblätter sind fein gefiedert. Die Blüten mit 5 Kelchblättern und 10 bis 20 Kronblättern von leuchtend hellgelber Farbe stehen einzeln am Ende der aufrechten, unverzweigten Stängel. Sie messen 4 bis 8 cm im Durchmesser und wenden sich der Sonne zu. Im Innern der Blüte umgeben zahlreiche Staubblätter mit hohem Pollenangebot die Fruchtblätter. Nektar wird in der Blüte nicht gebildet. Dicht unterhalb jeder Blüte befindet sich ein Kranz aus gefiederten Laubblättern. Blütezeit: April – Mai. Aus den Blüten entwickeln sich kugelige Sammelfrüchte mit eiförmigen Nüsschen, die bis zu 5 mm lang werden. Ameisen sorgen für ihre Verbreitung. Die Pflanze ist giftig!

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
- Anwendungsbereich: Herzerkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

April – Mai

Verwendete Pflanzenteile

Die getrockneten oberirdischen Teile der blühenden Pflanze

Inhaltsstoffe

Etwa 30 herzwirksame Glykoside

Heilwirkung

Das Frühlings-Adonisröschen wird heute meist in Kombination mit anderen herzwirksamen Pflanzen, (z.B. Maiglöckchen) bei Herzleistungsschwäche oder nervösen Herzbeschwerden mit Unruhegefühl verwendet. Die Wirkung setzt schneller ein als beim Roten Fingerhut, ist aber schwächer und weniger anhaltend.

Nebenwirkungen

Reizungen des Magen-Darm-Trakts mit Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen oder Durchfall können auftreten.

Geschichtliches

Der Gattungsname „Adonis“ ist nur zu verstehen, wenn man weiß, dass es die rotblühende Art (Adonis aestivalis) gibt. Der Artname „vernalis“ weist auf die Blütezeit im Frühling (lat. ver) hin.

Als Pflanze der nördlichen Regionen war das Frühlingsadonisröschen den antiken Autoren nicht bekannt.

Durch Verbuschung von Magerrasenflächen ist das Frühlings-Adonisröschen in seinem Bestand stark gefährdet. In Brandenburg an der Grenze zu Polen (Oderbruch bei Lebus) und im Harzvorland gibt es noch größere Bestände. Es eignet sich nicht für Pflanzungen mit anderen Arten, weil deren Wachstum gebremst wird. Vor Schnecken sollte es geschützt werden.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Pflanze als Ersatzstoff für die Schwarze Nieswurz (Christrose) genutzt. Im 18. Jahrhundert wurde es zur „Modeheilpflanze“, die bei Hauterkrankungen, Harn- und Steinleiden eingesetzt wurde. Weil große Mengen der Wurzel ausgegraben und verkauft wurden, ist das Frühlings-Adonisröschen heute in seinem Bestand gefährdet und deshalb streng geschützt.

Bis in die 1880er Jahre wurde das Frühlingsadonisröschen nur volksheilkundlich genutzt.

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