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Evangelische Kirche zum Heiligen Kreuz - Ahrbeke 7 (Ortsteil Arpke) (#29)

Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Arpker Kapellengemeinde Zum Heiligen Kreuz ihre aus der Gotik stammende Kapelle, die zwischen der heutigen Kirche und dem Gemeindehaus stand. Dann genügte die Kapelle den Anforderungen der Gemeinde nicht mehr, oder sie war baufällig geworden. Nachdem der Bau einer neuen Kapelle ausgeschrieben war und sich mehrere Architekten darum beworben hatten, erhielt der Kirchenbaumeister Conrad Wilhelm Hase den Zuschlag. Die Grundsteinlegung erfolgte am Dienstag, 1. September 1857. Bauführer war Wilhelm Lüer, ein Schüler von Hase. Die ausführenden Arbeiten übernahm der Maurermeister F. Braul aus Sievershausen. Auf Wunsch des Kapellenvorstandes hatte die neue Kapelle der alten, gotischen zu gleichen. Im Äußeren wirkte der Bau durch die Querdächer an den Seitenfronten aufgeschlossener und nicht so wuchtig. Mauerwerk und Dach waren aus roten Ziegeln. Der Turm mit den vier um 45 Grad gedrehten Ecktürmchen war von einem schlanken Helm gekrönt. Im Inneren waren die Wände verputzt und weiß getüncht.

Ursprünglich war auch der Innenausbau in Ziegeln vorgesehen. Man wich aber davon ab, weil es zu wuchtig gewirkt hätte und der Maurermeister garantierte, dass Holz wärmer wirken und genauso lange halten würde wie ein Ausbau in Stein. Diese „Haltbarkeitsgarantie“ war vor allem für die hölzernen Pfeiler wichtig, die die Mittelpfetten des Dachstuhls und die Priechen (Emporen) zu tragen hatten. Am Montag, 1. August 1859, übergaben in einem Festgottesdienst der Sievershausener Superintendent Freytag und Bauführer Wilhelm Lüer die Kapelle an die Gemeinde. Leider hatte Maurermeister Braul mit seiner Vorhersage über die Haltbarkeit des Holzes nicht Recht behalten. Das Holz war hier gewachsen und zu weich. Erste Schäden durch Holzwurm und Holzbock stellten sich schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts ein. Im zweiten Weltkrieg, als weder Zeit noch Geld da waren, und in der Nachkriegszeit blieben alle Rufe und Schreiben ungehört. So wurde die Kapelle nach nicht einmal hundert Jahren baufällig und musste gesperrt werden.

Im Zuge der Sanierung wurde die Kapelle unter der Leitung des Hildesheimer Architekten August Albert Steinborn 1964 grundlegend umgestaltet und entsprechend dem Zeitgeschmack weitgehend von neugotischen Stilelementen bereinigt. Das Kirchenschiff entstand auf der bisherigen Grundfläche völlig neu– ebenso die Turmspitze. Seither ist die ursprünglich neugotische Formensprache nur noch an Turmschaft und Treppenhäusern ablesbar, wo die Fenster- und Schallöffnungen erhalten geblieben sind.

Die am 14. November 1964 eingeweihte Kapelle wird seit 1969 als Kirche bezeichnet, nachdem das Landeskirchenamt die bisherige Kapellengemeinde im Kirchspiel Sievershausen in eine eigene Kirchengemeinde umgewandelt hat.

Nur wenige Jahre nach dem Neubau der Arpker Kapelle drohte in Lehrte der Matthäuskirche genau das gleiche Schicksal: 1971 war auch dieses (jüngere) Werk von Conrad Wilhelm Hase baufällig und der Kirchenvorstand hatte bereits ihren Abriss beschlossen. Allerdings kam es hier anders als sieben Jahre zuvor in Arpke: >Der Protest in der Stadt, wie das wachsende Bewusstsein für den Wert der Neugotik, verhindern den Abriss oder die Umwandlung zur Markthalle<, heißt es in der Festschrift zur 125-Jahr-Feier der Lehrter Kirche 2001. Heute wird sie auf der Internetseite des Kirchenkreises >eine der am besten erhaltenen< Kirchen von Conrad Wilhelm Hase genannt.

Quelle:

Von Dr. Peter Löhr - "Erinnerungstafeln in Lehrte" Herausgegeben von der Volksbank Lehrte-Stiftung

Link zur Website: Kirche zum Heiligen Kreuz -Arpke

Tour durch Arpke

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