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Eisenbahnerhäuser - Ahltener Straße 67-77 (#4)

© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte

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"Es war am 24.November 1907, als sich 28 Eisenbahner des Reichsbahnstandortes Lehrte entschlossen, aufgrund der besonders bei den Eisenbahnbediensteten vorhandenen prekären Wohnungsnot eine Genossenschaft zum Zwecke der Selbsthilfe bei der Wohnungsbeschaffung zu gründen. Von den damals mehr als 2000 Reichsbahnbeschäftigten – immerhin rund 30 Prozent der Einwohnerzahl Lehrtes – suchten viele dringend kleine und mittlere Wohnungen für sich und ihre Familien. Aus dieser Not heraus wurden schließlich der Eisenbahn – Bau- und Wohnungsverein eGmbH zu Lehrte ins Leben gerufen. Diese bedeutende Entscheidung fand bei der königlichen Eisenbahn – Direktion Hannover große Beachtung, weshalb diese sich dann auch vermittelnd für die Gewährung eines Baudarlehens stark machte.

Das Darlehen fand zunächst Verwendung für den Kauf eines 3071 Quadratmeter großen Grundstücks an der Köthenwaldstraße. Schon im Jahr 1908 konnte die Genossenschaft den Grundstein für die ersten drei Mehrfamilienhäuser à sieben Wohnungen sowie die dazugehörige Stallung legen. Diese Häuser in der heutigen Wilhelmstraße 2, 3 und 4 waren sofort vermietet und konnten schon im April 1909 bezogen werden. Die Wohnungsnot war so groß, und so war es ein besonderes Anliegen der Genossenschaft, schnellstens weiteren Wohnraum zu schaffen. Der Entschlusskraft und der Geschäftstüchtigkeit des Bauvereins war es zu verdanken, dass bereits am 1. Oktober 1909 ein Bestand von 45 Mietwohnungen in sechs Häusern registriert werden konnte. Die Mitgliedszahl war inzwischen auf mehr als 150 angewachsen.

Die Erstellung der Mehrfamilienhäuser in der Ahltener Straße, die noch heute aufgrund ihrer Mehrgeschossigkeit das Straßenbild bestimmen, war eines der nächsten Bauprogramme des sehr aktiven Bauvereins. Die Häuser mit den Hausnummern 67 bis 77 mit insgesamt 48 Wohnungen und Stallungen konnten 1914 bezogen werden. Alte Lehrter sind diese Wohnhäuser noch unter der Bezeichnung "3. Bataillon" bekannt. Es gibt keine konkreten Hinweise, wie es zu dieser Bezeichnung gekommen ist. Vermutet wird jedoch, dass wegen der einem Kasernenbau ähnelnden Bauweise mit einer eher schlichten Ausstattung der Wohnungen der Volksmund diesen Namen geprägt hat. Die Wohnhäuser Ahltener Straße 67 bis 77, die inzwischen renoviert und dem neusten Wohnungsstandard angepasst wurden, stehen unter Denkmalschutz.

Das seinerzeit für die Vergabe der Wohnungen angewandte Verfahren soll hier nicht unterschlagen werden. So war nach den Vergaberichtlinien eine standesgemäße Rangordnung für die Wohnungszuteilung zu beachten. Der Dienstrang und die Stellung des Eisenbahnmitarbeiters waren für die Zuteilung der Wohnung von besonderer Bedeutung. So konnte ein Arbeiter oder Unterbeamter nur eine Wohnung in der Größe von 56 Quadratmetern beanspruchen. Einem Beamten des mittleren Dienstes konnte schon Wohnraum in einer Größe von 76 Quadratmetern zugestanden werden. Es war zum Beispiel keineswegs zumutbar, dass ein Lokführer mit einem Güterboden – oder...

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