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Familie Katz

Bahnhofstraße 29 A

Masha Katz

Masha Katz, geborene Chabas, wurde am 1. September 1895 in Wilna geboren. Am 10. Dezember 1913 heiratete sie dort Julius Katz. Sie wurde 1917 von der kaiserlich-deutschen Verwaltung Wilnas zwangsverpflichtet und deportiert, um im Deutschen Reich zu arbeiten. Nach Kriegende eröffnete sie am 18. Juli 1921 ein Konfektionsgeschäft in der Bahnhofstrasse 29a, das sie zum 31. Dezember 1938 zwangsweise aufgeben musste. Am 6. Dezember 1941 wurde sie zusammen mit dem Ehepaar Weiler in das Konzentrationslager Riga-Jungfernhof verschleppt. Ihr Leidensweg führte sie dann über das KZ Kaiserwald ins KZ Stutthof bei Danzig. Nach Kriegsende ging sie zunächst nach Großbritannien und kehrte im August 1947 nach Lehrte zurück. Ein Jahr später eröffnete sie ein Geschäft für Kurz- und Manufakturwaren in der heutigen Marktstrasse 2. Sie führte das Geschäft bis 1961.

Julius Katz

Julius Katz wurde am 27. März 1891 in Wilna geboren. Er wohnte seit 1926 in der Bahnhofstrasse 29a, in der seine Frau Masha bereits 1921 ein Manufakturwarengeschäft eröffnet hatte. Am 9. November 1938 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Nachdem er am 30. Dezember 1938 wieder entlassen worden war, kehrte er nach Lehrte zurück. Am 3. Dezember 1941 wiederum verhaftet, begann eine Odyssee durch diverse Konzentrationslager. Über Lüneburg und Hamburg gelangte er in das KZ Riga-Jungfernhof, wurde 1943 ins KZ Kaiserwald transportiert und kurz darauf ins KZ Stutthof. 1944 war er im KZ Buchenwald inhaftiert, dann wieder in Sachsenhausen, um das Kriegsende im KZ Theresienstadt zu erleben. Nach der Befreiung kehrte Julius Katz wieder nach Lehrte zurück. Er verstarb am 8. Dezember 1961 in Lehrte.

Antonie Katz

Antonie Katz wurde am 13. September 1915 im polnischen Wilna geboren. Sie kam mit ihren Eltern, Masha und Julius Katz, im Jahre 1919 nach Lehrte, wo sie ab Ostern 1922 die Grundschule II besuchte. Sie verließ die Grundschule um die Lehrter Mittelschule ab 1926 zu besuchen. Antonie Katz gelang 1938 die Flucht nach Großbritannien.

Abraham Katz

Abraham Katz wurde als Sohn von Masha und Julius Katz am 27. Januar 1919 in Lehrte geboren. Er wurde Ostern 1925 in die Grundschule II eingeschult. Nachdem er die Realschule absolviert hatte, besuchte er Anfang der Dreißiger Jahre das Gymnasium Lehrte, konnte aber sein Abitur dort nicht ablegen. Er wurde 1938 in das KZ Sachsenhausen deportiert und lebte nach seiner Entlassung kurze Zeit in einem der Lager der Reichsvereinigung deutscher Juden in Friedersdorf in der Nähe Berlins. Von dort wurde er aber wieder in KZ Sachsenhausen eingewiesen und am 28. Mai 1942 im Alter von 22 Jahren erschossen.

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