Mariendistel

Silybum marianum

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Frauendistel, Magendistel, Silberdistel, Marienkörner, Stechkörner, Christi Krone

Die Mariendistel stammt aus dem Mittelmeerraum, Vorderasien und Nordafrika und wird in Europa kultiviert. Sie gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae), ist ein- oder zweijährig und kommt an trockenen Standorten, an Wegrändern und auf Schuttplätzen vor. Der Stängel wird bis zu 150 cm hoch. Die Blätter sind ungestielt, dornig gezähnt, glänzend und an den Blattnerven mit weißen Flecken versehen. An den Enden der Stängel sitzen die Blütenköpfchen mit purpurfarbenen Röhrenblüten, die von spitzen Hüllschuppen umgeben sind. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich ovale, hartschalige, dunkelbraune glänzende Früchte, die eine seidige Haarkrone (Pappus) tragen. Diese wird aber bald abgeworfen.

Blütezeit: Juni bis September

Verwendete Pflanzenteile: Die reifen Früchte ohne den Pappus

Inhaltsstoffe:

Silymarin (bis 3%), (ein Flavonoidgemisch), Bitterstoffe, Vitamin E, fettes Öl

Heilwirkung:

Der Wirkstoff Silymarin wirkt entgiftend, krampflösend und leberschützend, indem er die Bildung von neuen Leberzellen aktiviert. Mariendistelfrüchte werden bei Lebererkrankungen und Gallebeschwerden eingesetzt. Bei funktionellen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl können Mariendistelfrüchte als Tee verabreicht werden, sonst sind Fertigpräparate in Form von Kapseln, Tabletten, Tropfen oder Dragees angezeigt.

Bei einer Vergiftung durch den grünen Knollenblätterpilz soll der Extrakt aus Mariendistel als intravenöse Infusion die Lebergifte des Pilzes verdrängen können.

Nebenwirkungen:

Bei Allergie gegen Korbblütler können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.

Geschichtliches:

Die Mariendistel war den antiken Ärzten bekannt. Wahrscheinlich wurden junge Pflanzen aber eher als Gemüse genutzt und Zubereitungen aus der Wurzel als Brechmittel verwendet.

Plinius wies auf die galletreibende Wirkung hin, zugleich aber auch, dass die Pflanze in der Heilkunde nicht oft verwendet wird. Durch heilkundige Mönchen wurde die Pflanze wahrscheinlich über die Alpen gebracht. Die Kräuterbücher des 16. Und 17. Jahrhunderts empfahlen die Samen als Mittel gegen Seitenstechen und Leberentzündung sowie gegen Steinleiden.

Die heutige Verwendung der Droge und der Fertigpräparate geht auf die Empfehlungen eines Zeitgenossen Hahnemanns Johann Gottfried Rademacher (1772 – 1850) zurück.

Umfangreiche klinische Studien belegen heute die Wirksamkeit.

Einer Legende nach sollen beim Stillen des Jesuskindes einige Milchtropfen der Mutter Maria auf die Blätter der Pflanze gefallen sein – so erhielt sie ihren Namen.

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Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
Anwendungsbereich: Lebererkrankungen
Blütenfarbe: lila
Giftigkeit: ungiftig
Lebensdauer: ein- bis zweijährig