Blaue Herzblume, Leberkraut, blaue Schlüsselblume, Märzblümchen, Edel-Leberkraut, Herzfreude, Vorwitzchen, Sohn vorm Vater
Das Leberblümchen ist eine ausdauernde Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es bevorzugt schattige Wälder mit kalk- oder lehmhaltigen Böden und überwintert mit Überdauerungsknospen, die sich unmittelbar an der Erdoberfläche in den Blattachseln und im Schutz der überdauernden Blätter befinden. Die Wurzeln reichen bis zu 30 cm in die Erde.
Im frühen Frühjahr (März – April) bringt die Pflanze zwischen den überwinterten grünen Vorjahrsblättern herrliche blaue Blüten mit sechs bis neun Blütenblättern hervor. Diese bieten keinen Nektar, sind aber ein wichtiger Pollenlieferant für Bienen und Käfer. Das Leberblümchen erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm. Die langgestielten dreilappigen ledrigen Blätter, die auf der Oberseite dunkelgrün und unterseitig rotbraun und behaart sind, erscheinen erst am Ende der Blühzeit. Nach der Blüte neigen sich die Stängel zu Boden, so säen sich die Samen selbst aus.
Achtung: Schwach giftig!
Das Leberblümchen wächst sehr langsam; deshalb sind die Pflanzen erst mit 4bis 7 Jahren blühfähig.
Das Leberblümchen ist eine beliebte Gartenblume und wird deshalb auch gern ausgegraben. Es steht aber inzwischen unter Naturschutz.
Blütezeit: März bis April
Verwendete Pflanzenteile: Kraut ohne Wurzeln
Inhaltsstoffe: Anemonin, Anthocyane, Flavonoide, Glykoside, Gerbstoffe.
Heilwirkung:
Die Schulmedizin verwendet das Leberblümchen nicht. In der Volksheilkude wird das Kraut bei Leber- und Gallebeschwerden eingesetzt, bei Bronchitis und Atemwegserkrankungen, äußerlich auch zur Wundbehandlung, zur Schmerzlinderung und bei Rheuma.
Nebenwirkungen:
Protoanemonin im frischen Kraut kann die Haut reizen und innerlich Magen-Darmentzündungen und Nierenentzündungen hervorrufen. Die toxischen Bestandteile der Pflanze zerfallen beim Trocknen.
Geschichtliches:
Hieronymus Bock empfahl in seinem berühmten „Kreutterbuch“ bereits 1565 Herba et Flores Hepaticae nobilis als wichtige Droge gegen eine „verstopfte“ Leber.
Die Signaturenlehre besagte, dass Pflanzen, die einem bestimmten Organ ähnlich sind (z.B. in der Blattform), für dieses heilsam sein könnten. So bezieht sich der Gattungsname „Hepatica“ auf die Gestalt der Laubblätter und begründet damit den Glauben an die Heilkraft bei Leberleiden.
Die ersten drei Blüten, die man findet, sollen – gegessen – das ganze Jahr gegen Fieber schützen.
Pflanzenfamilie: | Hahnenfußgewächse Ranunculaceae |
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Anwendungsbereich: | Lebererkrankungen |
Blütenfarbe: | blau |
Giftigkeit: | schwach giftig |
Lebensdauer: | ausdauernd |