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Huflattich

Tussilago farfara

Heilpflanze des Jahres 1994

Brandlattich, Märzblume. Lehmblümel, Brustlattich, Ackerlattich, Feldlattich, Pferdefuß, Fohlenfuß, Tabakkraut, Hitzeblätter

Der Huflattich ist in Europa und Afrika heimisch, in Nordamerika eingebürgert. Er gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), ist sehr anpassungsfähig und besiedelt bevorzugt trockene, warme Standorte auf Brachflächen, an Bahndämmen und an Acker- und Wegrändern. Im zeitigen Frühjahr (Februar bis April) treiben aus einem mehrköpfigen Wurzelstock zahlreiche Blütenstiele heraus, die mit schuppenförmigen Blättchen bedeckt sind. Am Ende des Stängels, der Wuchshöhen von 15 bis 30 cm erreicht, befindet sich ein auffällig gelbes Blütenköpfchen. Jeder Blütenkorb kann bis zu 300 Einzelblüten enthalten. Die Früchte besitzen eine Haarkrone. Nach der Blüte erscheinen im Mai die rundlichen Laubblätter, deren Blattrand unregelmäßig gezähnt ist. Die Unterseite ist weißlich und filzig behaart.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: schwach giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Verwendete Pflanzenteile

Blätter, Blüten

Inhaltsstoffe

Pflanzenschleime, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Pyrrolizidinalkaloide, Mineralien

Heilwirkung

Auf Grund des Schleimgehalts werden die Blüten und Blätter zur Reizmilderung bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum sowie zur Milderung eines trockenen Reizhustens bei Bronchitis – allein oder als Bestandteil von Hustentee – angewendet. Die Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute. Der zähe Bronchialschleim wird verflüssigt, das Abhusten wird erleichtert.

Wegen der entzündungshemmenden Inhaltsstoffe wird Huflattich auch bei Hautproblemen, Hautunreinheiten, Ekzemen und bei trockener Haut verwendet.

Nebenwirkungen

Wegen der Pyrrolizidinalkaloide, die eine lebertoxische und krebserregende Wirkung haben, sollte die Anwendungsdauer mit Pflanzen, die wild gesammelt wurden, höchstens sechs Wochen betragen. (Im Handel erhältlicher Tee ist frei von Alkaloiden.) Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist vom Gebrauch abzusehen.

Geschichtliches

Huflattich gehört seit alters her zu den gebräuchlichsten Drogen, die als Hustentee verwendet werden. Der lateinische Name bedeutet: tussis = Husten, ago = ich vertreibe. „Farfarwa“ (von farina = Mehl) bezieht sich auf die filzige Unterseite der Blätter.

Dioskurides empfahl den Rauch der angezündeten Blätter zu inhalieren, nachdem die getrockneten Blätter auf glühende Kohlen gelegt wurden.

Huflattichblätter wurden auch bei allen brennenden Hauterkrankungen (Brandwunden, Schürfwunden, Insektenstiche) wegen der kühlenden und entzündungshemmenden Wirkung genutzt. Kräuterpfarrer Kneipp empfahl die ausgedrückten Blätter als Auflage bei offenen Geschwüren.

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