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Echte Goldrute

Solidago vigaurea
© AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte

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Echte Goldrute, Gemeine Goldrute, Goldwundkraut, Petrusstab, Waldkraut, Schoßkraut

Die Goldrute ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Sie ist in weiten Teilen der Erde heimisch, äußerst genügsam und wächst bevorzugt auf trockenen und sonnigen Standorten an Waldrändern, Kahlschlägen und auf Magerrasenflächen. Aus einem knotigen Wurzelstock wachsen aufrechte, meist glatte, unverzweigte Stängel, deren Blätter wechselständig angeordnet sind. Meist werden Wuchshöhen von 40 cm erreicht, die Stängel können aber auch bis zu 1 m hoch werden. Die Blüten stehen in Rispen. In den Blütenkörbchen befinden sich Röhrenblüten und 6 bis 12 rein gelbe Zungenblüten, die seitlich abstehen. Der Kranz der Zungenblüten hat Lücken, weil in ihm jede zweite Zungenblüte fehlt. Blütezeit: Juni bis Oktober Für Insekten sind die Blüten im Spätsommer eine wichtige Nahrungsquelle. Die Samen werden durch den Wind und von Ameisen verbreitet.

Die Goldrute zählt zu den am besten untersuchten Pflanzen, die zu Phytopharmaka verarbeitet werden. Da die Echte Goldrute in der Natur mittlerweile selten geworden ist, werden die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesengoldrute (Solidago gigantea) ebenfalls zu Heilzwecken genutzt. Diese beiden Arten unterscheiden sich jedoch von der Echten Goldrute in der Wirkstoffzusammensetzung und der Menge an Wirkstoffen – ihnen fehlt die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Harnwegserkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Verwendet Pflanzenteile

Die oberen 10 cm des Krauts, weil die Flavonoide vor allem in den Blütenköpfchen zu finden sind. Zu Beginn der Blütezeit werden sie geerntet, im Schatten getrocknet und zu Tee, Tinktur oder Kräuterwein verarbeitet.

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide

Heilwirkung

Saponine stimulieren das Immunsystem und hemmen Entzündungen. Der Teeaufguss mit Goldrutenkraut wirkt auf Grund des Gehalts an Saponinen und Flavonoiden harntreibend. Der Harn wird verdünnt und die Verweildauer in den Harnwegen wird verkürzt. Deshalb wird eine Vermehrung der Keime und die Anlagerung an die Schleimhaut verhindert, und mit der vermehrten Harnausscheidung werden die Keime ausgeschwemmt. Goldrutenkraut wird besonders zur Durchspültherapie bei Blasenentzündungen eingesetzt. Dabei ist auf eine genügende Trinkmenge zu achten! In der Volksmedizin ist Goldrutenkraut auch Bestandteil von Teemischungen gegen Rheuma und Gicht. Äußerlich wird das Kraut zur Behandlung von Wunden und bei Mundentzündungen verwendet, weil Goldrutentee die Schleimhäute abschwellen lässt.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt; bei Korbblütenallergie ist allerdings Vorsicht geboten! Bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit sollte eine Durchspültherapie nicht durchgeführt werden. Bei einer chronischen Nierenentzündung ist von der Verwendung der Goldrute abzuraten, weil die Nieren zu stark gereizt würden.

Geschichtliches

Der Gattungsname Solidago ist aus dem lateinischen solidus (gesund) abgeleitet. Der Artname setzt sich zusammen aus virga (Rute) und aureus (golden), auf Grund der Form und der Farbe des Blütenstands.

Als „Heidnisch Wundkraut“ für äußere Verletzungen und Hautkrankheiten hat die Goldrute bereits bei den Germanen ein hohes Ansehen genossen. Mit der Christianisierung versuchte man diesen Namen durch „Petrusstab“ zu ersetzen.

Mönche haben das Kraut innerlich bei Rheuma, Gicht, Hämorrhoiden und Lebervergrößerung genutzt und eine Anwendung bei Beschwerden von Blase und Niere versucht. Das Wissen über die Inhaltsstoffe hat dazu geführt, dass Goldrutenkraut bei schmerzhafter Harnentleerung und bei Blasen- und Nierenentzündungen eingesetzt wird.

Die erste nachweisliche Verwendung bei urologischen Beschwerden geht auf den Arzt Arnold von Villanova (1240 – 1311) zurück, der Blasensteine und Nierengrieß erfolgreich mit Goldrute behandelte. Die Kräuterbücher des Mittelalters griffen seine Angaben auf. Martin Luther soll die Pflanze sehr geschätzt und mit ihr zahlreiche Beschwerden behandelt haben.

Noch im 16. Und 17. Jahrhundert wurde das Kraut zur Wundheilung verwendet, indem man Drogenpulver auf die Wunde streute oder frisches Kraut auflegte.

Der Naturheilarzt Johann Gottfried Rademacher (1772 – 1850) erklärte die Goldrute zur Nierenpflanze.

Goldrutenkraut lässt sich zum Färben von Wolle und Baumwolle verwenden und ergibt einen goldgelben Farbton.

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