Grüne Nieswurz

Helleborus viridis

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  • © AK "Stadt & Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte
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Bärenfuß, Läusekraut, Teufelskraut

Die Grüne Nieswurz gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Ihre ursprüngliche Verbreitung ist unklar, ihr heutiges Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südlichen Europa bis nach England, Spanien und Polen. Sie bevorzugt humose kalkhaltige Böden und erreicht eine Höhe von 20 bis 40 cm, selten bis 60 cm. Zunächst bringt die Pflanze aus einem kräftigen Wurzelstock meist zwei grundständige Blätter hervor, die nicht überwintern. Danach erscheinen die handförmigen Laubblätter mit langen Blattstielen, die in 7-9 Einzelblätter mit scharf gesägtem Rand unterteilt sind. Der Übergang von den Laubblättern über Hochblätter zu den Blütenblättern ist fließend.

Blüte und Blattaustrieb erfolgen zur gleichen Zeit.

Die Blüten sind hellgrün bis gelbgrün, flach ausgebreitet und hängen etwas herab. Sie haben fünf Blütenblätter; eigentlich sind es jedoch Kelchblätter, die nicht abgeworfen werden und lange haltbar sind. Auf Grund ihrer Blütenfarbe wird die Grüne Nieswurz gern als Zierpflanze verwendet.

Blütezeit: März bis Mai.

Je Blüte entstehen 2 bis 5 vielsamige Früchte. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze auch über Rhizome.

Die Grüne Nieswurz ist in allen Teilen stark giftig. Die höchste Giftkonzentration ist im Wurzelstock zu finden.

Verwendete Pflanzenteile:

Der Wurzelstock, der nach der Blüte ausgegraben und getrocknet wird.

Inhaltsstoffe:

Alkaloide, Glykoside, Saponin Helleborin

Heilwirkung:

Das Saponingemisch Helleborin reizt die Schleimhäute. Aus dem getrockneten Wurzelstock wurde früher Niespulver gewonnen, was zu dem Namen der Pflanze geführt hat. Mit dem Schnupfen des Wurzelpulvers machte man sich die Nase frei und meinte so, seine Krankheiten auszuniesen.

Die Pflanze galt als zu schädlich für die innere Anwendung und fand nur als Mittel gegen Läuse, Krätze und anderes Ungeziefer Verwendung.

Die Homöopathie verwendet Helleborus viridis bei Durchfall, Kreislaufschwäche und Epilepsie.

Nebenwirkungen:

Bei Vergiftungen kommt es zu Kratzen im Mund, Erbrechen, Durchfall, Schwindel oder Herzrasen. Bei Hautkontakt kann es zu Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung kommen. Die innerliche Aufnahme des Giftstoffs beeinträchtigt das Nervensystem. Die Alkaloide führen zu unregelmäßigem Herzschlag, Krämpfen und Lähmungen.

Geschichtliches:

Der Name Helleborus stammt aus dem griechischen: hellein = töten, bora = Speise. Viridis (lat.) = grün bezieht sich auf die Farbe der Blüten.

Bereits die Kräuterbücher des 16. Und 17. Jahrhunderts wiesen auf die Giftigkeit der Pflanze hin und warnten vor Überdosierung.

In dem Stück „Der Klosterjäger“ von Ludwig Ganghofer warnt der Titelheld einen Frater, dem er die Nieswurz bringen soll: „Zwei Tröpflein machen rot, zehn Tropfen machen tot.“

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Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
Anwendungsbereich: Herzerkrankungen
Blütenfarbe: grün-gelb
Giftigkeit: giftig
Lebensdauer: ausdauernd