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Deutsche Schwertlilie

Iris germanica

Fledermaus (wegen der flatternden Blütenblätter), Blaue Lilie, Veilchenwurzel, Zahnwurzel, Kinderwurzel

Die Deutsche Schwertlilie ist eine ausdauernde, pflegeleichte bis 1 m hohe Pflanze aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Die Gattung Iris umfasst etwa 250 Arten mit zahlreichen Hybridformen. Entgegen ihrem Namen stammt sie nicht aus Deutschland, sondern wahrscheinlich aus dem Mittelmeergebiet. In Mitteleuropa ist sie eingebürgert und wird vor allem als Zierpflanze in den Gärten gezogen. Sie wächst bevorzugt auf warmen, kalkhaltigen Böden und mag keine Staunässe. Die Deutsche Schwertlilie ist schwach giftig – auch für Haustiere.

Sie bildet einen kräftigen, verdickten Wurzelstock, aus dem schwertförmige Blätter, die der Pflanze den Namen gaben, wachsen. Die kräftigen runden Blütenstängel werden länger als die Blätter. Ab der Mitte sind sie verzweigt und bilden 3 bis 5 große dreizählige Blüten aus, die violett, weiß oder gelb sind. Die äußeren drei Kronblätter sind nach unten gebogen (Hängeblätter) und weisen auf der Oberseite einen gelben Bart auf. Drei kürzere innere Blütenblätter (Domblätter) stehen aufrecht und weisen bogig nach innen.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Schwertliliengewächse Iridaceae
- Anwendungsbereich: Nervenschmerzen
- Blütenfarbe: violett, weiß, gelb
- Giftigkeit: schwach giftig

Blütezeit

Mai, Juni

Die Blüten werden von Bienen und Hummeln aufgesucht. Die Frucht ist eine dreifächerige Kapsel. Bei uns ist die Pflanze steril und lässt sich nur durch Teilung des Rhizoms vermehren.

Verwendete Pflanzenteile

Die Wurzelstöcke von 2- bis 3jährigen Pflanzen, die geschält werden. Sie riechen veilchenartig riechen und aromatisch, schmecken aber kratzend.

Inhaltsstoffe

0,1 – 0,2% ätherisches Öl (Veilchenwurzelöl), Flavonoide, Gerbstoffe, Stärke, Schleim

Heilwirkung

Auf Grund des Schleimgehalts wirkt die Wurzel reizlindernd und schwach auswurffördernd. Sie wird als Bestandteil von Hustentees verwendet. Früher wurde sie auch als harntreibendes Mittel genutzt. Die „Veilchenwurzel“ diente zudem auch als Kaumittel für zahnende Kinder. Aus hygienischen Gründen (Nährboden für Mikroorganismen) sieht man heute davon ab.

Das ätherische Öl, das zu den kostbarsten Naturprodukten zählt, wird industriell als Geruchsstoff für kosmetische Erzeugnisse, als Zusatz zu Waschmitteln und in der Tabakindustrie verwendet. In der Likörindustrie (Benediktiner, Danziger Goldwasser) dient die Wurzel zum Würzen, bei der Herstellung von Zahnpasta zur Verbesserung des Geschmacks.

Nebenwirkungen

Die frische Wurzel wirkt reizend und brecherregend.

Geschichtliches

Schwertlilienarten waren bereits in der Antike bekannt und wurden als Zier-, Arznei- und Duftpflanzen kultiviert. Wegen der Farbvarianten der Blüten wurde die Pflanze von den antiken Autoren Iris (griechisch = Regenbogen) genannt. Bei den antiken Griechen ist Iris die Götterbotin der Hera, die die Seelen der Verstorbenen entlang des Regenbogens in das Reich des ewigen Friedens führt.

Im „Capitulare de villis“ Karls des Großen wird die Pflanze als Mittel gegen Blasenleiden erwähnt. Abt Walafried Strabo widmet der Pflanze im Gartengedicht „Hortulus“ eine Strophe.

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