Kanadisches Berufkraut

Conyza canadensis, Erigeron canadensis

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  • © AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)
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  • Jungpflanze, © AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)
    Jungpflanze, © AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)

Berufskraut, Dürrwurz, Greisenblume, Hexenkraut, Katzenschweif, Wilder Hanf

Das Kanadische Berufkraut gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es wird in der Gattung Conyza (Berufkräuter) oder in der Gattung Erigeron (Berufkräuter) geführt. Das Kanadische Berufkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist seit dem 17. Jahrhundert in Europa eingeführt, inzwischen stark verbreitet. Es bevorzugt mildes Klima und wächst ein- bis zweijährig auf kalkreichen Böden an sonnigen, trockenen Standorten in Gärten, an Wegrändern, in Pflasterfugen oder auf Schuttplätzen. Aus einem bis 1 m tiefen und ausgebreiteten Wurzelsystem wächst zunächst eine Rosette, aus der ein einzelner schlanker, aufrechter, kurzbehaarter Stängel emporwächst, der 20 bis 100 cm lang wird. Die behaarten lanzettlichen Blätter stehen quirlig am Stängel. Ab Juli verzweigt sich der Stängel im oberen Bereich und es bilden sich viele sehr kleine Korbblüten, die in lockeren Rispen stehen. Im Inneren der Blütenkörbchen befinden sich 50 bis 65 gelbliche oder grünliche zwittrige Röhrenblüten, am Rand der Blütenkörbchen 25 bis 45 aufrecht stehende weißliche Zungenblüten. Vermutlich findet Selbstbestäubung statt.

Blütezeit: Juli bis Oktober

Aus den Blüten entstehen 1 mm lange Achänen mit einem Pappus von 2 bis 3 mm Länge, die vom Wind verbreitet werden. Eine Pflanze kann bis zu 100 000 Samen bilden, die bis zu 10 Jahre keimfähig bleiben.

Verwendete Pflanzenteile: Kraut

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (Limonen), Gerbstoffe, Flavonoide

Heilwirkung:

Das Kanadische Berufkraut konnte sich in der Medizin nicht durchsetzen, weil es keine besonders starke oder einzigartige Wirkung aufweist. Es wirkt entzündungshemmend, harntreibend und wurmtreibend. Wegen des Gerbstoffgehalts wurde das frische blühende Kraut volksheilkundlich als Mittel gegen Durchfall eingesetzt. Auch bei Blasenentzündungen, starken Monatsblutungen, Blutungen bei Hämorrhoiden oder zur Stillung des Wochenflusses wurde die Pflanze genutzt.

Nebenwirkungen:

Bei Überempfindlichkeit gegen Korbblütengewächse ist vom Gebrauch der Pflanze abzusehen, ebenso in Schwangerschaft und Stillzeit.

Geschichtliches:

Das Kanadische Berufkraut war in der Antike nicht bekannt.

Die Indianer Nordamerikas verwendeten das Kraut als Räucherpflanze gegen Insekten.

Der Aufbau der Blüten bestimmt, welcher Gattung das Berufkraut zugerechnet wird. In der Gattung „Conyza“ sind die Hüllblättchen der Blütenkörbe unsymmetrisch, und sie enthalten 2 bis 20mal so viele weibliche wie zwittrige Blüten. In der Gattung „Erigeron“ sind die Hüllblättchen annähernd symmetrisch und es gibt mehr zwittrige als weibliche Blüten.

Der Name „Berufkraut“ stammt von berufen, auch beschreien (= behexen). Berufkräuter (z.B. auch Wundklee, Leinkraut oder Rainfarn.) wurden genutzt, um vor bösen Geistern zu schützen. Traten Krankheiten auf, von denen man glaubte, dass sie durch Zauberer oder Hexen verursacht worden sind, führte man Waschungen mit dem Sud der Pflanze durch und die Krankheit wurde mit einem Zauberspruch auf die Pflanze übertragen. Berufkräuter –Säuglingen in die Wiege gelegt - sollten die bösen Mächte von der Wiege fernhalten. Büschel der Pflanze wurden als Schutz gegen böse Geister auch in die Ställe und Häuser gehängt.

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Jungpflanze, © AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)
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Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
Anwendungsbereich: Durchfall, Blutungen
Blütenfarbe: gelb, grün
Giftigkeit: ungiftig
Lebensdauer: ein- bis zweijährig