Schlüsselblume

Primula veris

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  • © AK "Stadt und Natur erleben" Stadtmarketing Lehrte (ms)
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Himmelsschlüssel, Petriblume, Primel, Kirchenschlüssel, Wiesenschlüsselblume, Gichtblume, Fastenblume, Gichtkraut

Die Bezeichnung Schlüsselblume geht auf den einem Schlüsselbund ähnlichen Blütenstand zurück. Primula ist die Verkleinerungsform von prima (die erste), ein Hinweis darauf, dass die Schlüsselblume zeitig im Frühjahr zur Blüte kommt. Auch ver = Frühling ist ein entsprechender Hinweis.

Die Wiesenschlüsselblume überdauert den Winter mit ihrem Wurzelstock, der viele Faserwurzeln ausbildet. Die Laubblätter stehen rosettenartig und sind stark runzelig. Die ganze Pflanze ist dicht behaart. Die Blüten sind zu einer nickenden Dolde zusammengefasst. Die Blütenstängel werden 10 – 20 cm hoch, die Blüten sind dottergelb und stark duftend. Blütezeit: März bis Mai. Die Pflanze ist über den größten Teil Mitteleuropas verbreitet

Primula veris steht unter Naturschutz, die Wurzeln dürfen in der freien Natur nicht ausgegraben werden.

Verwendete Pflanzenteile:

Wurzel, Blüten

Inhaltsstoffe:

Wurzeln: Saponine, ätherisches Öl, Kieselsäure

Blüten: Saponine, ätherisches Öl, Harz

Heilwirkung:

Das Bundesgesundheitsamt nennt Katarrhe der Luftwege als Anwendungsgebiet der Schlüsselblume. Heilpflanzen mit einem hohen Saponingehalt bewähren sich besonders gut bei einem festsitzenden Husten. Als Tee eingenommen verflüssigen sie den zähen Bronchialschleim und erleichtern so das Abhusten. Deshalb sind die Wurzeln der Schlüsselblume ein wichtiger Bestandteil von Hustentees.

Auch bei fiebrigen Erkältungen mit Kopfweh und verstopfter Nase werden Wurzeln und Blüten mit Erfolg eingesetzt.

Nebenwirkungen:

Manche Menschen reagieren allergisch auf Schlüsselblumen. In diesem Fall keine Zubereitungen der Pflanze verwenden.

Geschichtliches:

Die Jungfrau Maria wird mit Himmelsschlüsseln gekrönt. Petrus ließ seine Schlüssel auf die Erde fallen, und an dieser Stelle entsprossen die Schlüsselblumen.

Die Druiden, die Priester der Kelten sammelten Schlüsselblumen. Mit bloßen Füßen mussten sie gepflückt und sogleich im Gewand verborgen werden, damit die Kraft der Pflanze erhalten blieb.

Hildegard von Bingen beschrieb die Schlüsselblume als warm, weil sie von der Sonne gestärkt werde. Außerdem unterdrücke sie die Melancholie, wenn sie den Kranken aufs Herz gelegt wird.

Tabernaemontanus (1520 – 1590) empfahl die Schlüsselblume gegen „Blödhaupt und Gehirnverschleimung“. Die alten Ärzte ließen ihre Patienten das fein zerriebene Wurzelpulver oder den frisch gepressten Saft in die Nase schnupfen, was einen heftigen Niesreiz und eine Anregung der Schleimhäute hervorruft.

Drei Schlüsselblumen sollten gegen Fieber, Halsschmerzen und Zahnschmerzen helfen.

In der nordischen Mythologie findet die Schlüsselblume große Beachtung. So sollen Nixen und Elfen die schöne Blume geliebt und beschützt haben.

Die ersten Schlüsselblumen, die man im Frühjahr fand, durften nicht ins Haus geholt werden, weil das Unglück bringen könnte.

Auch als Hochzeitsorakel wurden Schlüsselblumen gebraucht: Fand man Schlüsselblumen noch vor der Karwoche, so bedeutete das eine Heirat mit dem/der Geliebten noch in diesem Jahr.

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Pflanzenfamilie: Primelgewächse Primulaceae
Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen, schleimlösend
Blütenfarbe: gelb
Giftigkeit: ungiftig
Lebensdauer: ausdauernd